Vermittlungsprojekt:

Studierende erobern die Museuminsel

Am 4. Juli übernahmen einen Tag lang Studierende die Museumsinsel. Bei der Veranstaltung PARCOURS im Rahmen des Projektes „Über kurz, mittel oder lang“ erprobten sie neue Formen der Vermittlung. Mit dabei waren auch Lina Frubrich und Lilli Christoph-Homberg, die Museumsmanagement und -kommunikation an der HTW studieren und hier einen Rückblick bieten.

Wie kann studentische Teilhabe bei den Staatlichen Museen zu Berlin aussehen? Dieser Frage haben wir uns im Pilotprojekt „Über kurz, mittel oder lang“ in den letzten Monaten gewidmet. Wir, das sind Berliner Studierende aller Fachrichtungen, die eines gemeinsam haben: Die Liebe zu Museen! Wir wollen dem vorherrschenden Image entgegenwirken, Museen seien langweilig, verstaubt und nicht mehr zeitgemäß. Und wir möchten Museen gemeinsam zu lebhaften Orten machen, an denen junge Menschen gerne Zeit verbringen.

Aus diesem Wunsch heraus ist die Idee des PARCOURS entstanden, einer eintägigen Veranstaltung von und für Studierende auf der Museumsinsel. In fünf Arbeitsgruppen haben wir während des Sommersemesters gemeinsam mit KünstlerInnen und Kunst- und KulturvermittlerInnen eigene Konzepte ausgearbeitet, um neue Formen der Vermittlung zu erproben.

Museumsinsel in grün, pink, rot

Kaum zu glauben, dass die Phase „kurz“, die den Auftakt des Projekts „Über kurz, mittel oder lang“ darstellte, mittlerweile schon über ein halbes Jahr zurückliegt. Seither arbeiteten wir in der zweiten Projektphase „mittel“ vor allem in den Kleingruppen intensiv an unseren selbst gestellten Aufgaben. Dabei war es sehr hilfreich, dass wir aus so unterschiedlichen Studiengängen wie Kunstgeschichte, Medienpädagogik, Museumskunde, Kulturwissenschaften und Geschichte kamen und jeder sich mit seinen Interessen und Fähigkeiten einbringen konnte. Umso spannender wurde es dann zur „Generalprobe“, wo sich erstmals alle Kleinteile aus den Arbeitsgruppen zu einem großen Ganzen zusammenfügten.

Einen Tag vor der Veranstaltung, am 3. Juli, bauten wir alles auf – trotz der glühenden Hitze am heißesten Tag des Jahres. Es fanden Generalproben der geplanten Führungen und Performances statt, es wurde gehämmert, gesägt und die Museumsinsel wurde einheitlich in den Farben des Projekts geschmückt: grün, pink, rot.

Sommerfeeling in den Kolonnaden

Am nächsten Tag war es dann endlich soweit: Der PARCOURS fand statt! Eigentlich hatten wir uns über das gute Wetter gefreut, aber dass es so gut werden würde, damit hatte niemand gerechnet. Um 10 Uhr morgens betrug die Temperatur schon 32 Grad. 200 Helium-Ballons, die wir auf der Insel verteilt hatten, begannen bald einer nach dem anderen durch die Hitze zu platzen. Zum Glück hatten wir die meisten unserer Programme für die kühlen Museumsinnenräume entwickelt. In der Alten Nationalgalerie, im Bode-Museum und im Alten Museum konnten die verschiedenen Formate von den BesucherInnen getestet werden.

Es wurden dabei ganz unterschiedliche Ansätze verfolgt: von Performances über dialogische oder künstlerische Vermittlung bis hin zu einer historischen Tour über die Museumsinsel. Auch unsere Liegestühle und rosafarbenen Aufblaspalmen sorgten für ein Sommerfeeling und luden zum Verweilen in den Kolonnaden ein. So konnten sich zahlreiche Sommerfreunde zur Einsicht bringen lassen, den wundervollen Tag nicht am See, sondern im Museum zu verbringen! Nach einem anstrengenden aber erfüllenden Tag ließen wir den PARCOURS gemütlich bei einem Bier und guter Musik ausklingen.

Kommt zum follow up!

Es ist schön, dass sich die Arbeit der letzten Monate ausgezahlt hat und die Veranstaltung auf ein großes Interesse gestoßen ist. In dieser arbeitsreichen, aber auch spannenden Zeit konnten wir viel lernen, schlossen Freundschaften und erlebten das Museum von einer ganz anderen Seite. Aber nach dem PARCOURS endet das Projekt nicht. Vielmehr war es eigentlich erst der Anfang, denn das, was wir begonnen haben, soll langfristig in die reguläre Arbeit der Staatlichen Museen zu Berlin integriert werden.

Also: Wie wollt ihr in Zukunft am Museum teilhaben und zu einer Veränderung beitragen? Die studentische Teilhabe soll sich im nächsten Schritt auf weitere Museen ausweiten, unter anderem sind im kommenden Wintersemester verschiedene Programme in der Gemäldegalerie geplant. So hat etwa die erste Feedback-Veranstaltung, das sogenannte follow up!, bereits dort stattgefunden. Hier konnten wir schon Ideen für die nächste Projektphase („lang“) diskutieren. Aber wir wollen Euch jetzt nicht zu viel verraten. Falls ihr mitmachen wollt, dann kommt am Donnerstag, den 10. September um 15 Uhr zum zweiten follow up! ins Kulturforum!

Mehr Infos über das Projekt „Über kurz, mittel oder lang“ gibt es auf der Projektseite bei facebook und unter: studierende.smb.museum

Als Hauptförderer der Staatlichen Museen zu Berlin unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe das Projekt.

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