Was macht eigentlich ... :

Sabine Dettmann, Grafikerin in der Generaldirektion

Sabine Dettmann. Foto: Sabine Dettmann
Sabine Dettmann. Foto: Sabine Dettmann

Sabine Dettmann ist Grafikerin in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin. Wie sie bei ihrem Job Wunder möglich macht und warum sie nachts nicht ins Museum will, erklärt sie im Kurzporträt.

Woran arbeiten Sie gerade?
Aktuell sitze ich an Entwürfen für Flyer, Plakate und weitere Drucksachen einer Fotoausstellung im Museum Europäischer Kulturen. Eine immerwährende Aufgabe ist die Gestaltung von Flyern und Bannern für die Häuser und Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. Im Moment freue ich mich über die neuen Banner des Kunstgewerbemuseums, die gerade montiert wurden. Als nächstes steht unter anderem die Druckbeauftragung und Bannerherstellung für die Sommerausstellung des Kupferstichkabinetts, „Wir kommen auf den Hund “, und für die große Sonderausstellung „The Botticelli Renaissance“ in der Gemäldegalerie an.

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?
Kein Tag ist wie der andere und sehr verschiedene Projekte laufen gleichzeitig in unterschiedlichen Stadien.
Konkret sieht das so aus: Während ich an einem Entwurf sitze, beantworte ich zwischendurch telefonisch Fragen zu Auflagenhöhen und Liefermodalitäten, bearbeite Fotos fürs Internet, verschicke Logos und Druckanfragen und stimme mit Auftragnehmern Termine ab. Erste Entwürfe präsentiere ich immer zuerst in meinem Referat, das die Richtung der Werbeaussage festlegt. Persönliche Absprachen mit meinen Kolleginnen und Kollegen finden laufend statt, sowohl spontan als auch terminiert. Printprodukte oder Proofs müssen zum Druck freigegeben und Beauftragungen mit der Finanzverwaltung abgestimmt werden. Währenddessen erhalte ich Korrekturen zurück, die ich einarbeite. Manchmal wird nach einer kurzfristigen Plakatgestaltung gefragt, jemand benötigt Visitenkarten, ein Banner ist vom Sturm beschädigt oder die englischsprachigen Faltblätter einer Sammlung sind vergriffen und ich organisiere die Nachbestellung. Es kann auch mal sein, dass etwas bis vorgestern fertig sein muss. Diese Art Wunder bearbeite ich am liebsten. Ganz im Ernst.

Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Ich sage nur: Schätze der Weltkunst – Stararchitektur – Mega-Events. Wir haben von allem reichlich. Es ist für mich Glück und Privileg, als Teil eines Ganzen an der Idee Museum mitzuarbeiten.
Schön ist aber auch die stille Gestaltungsarbeit am Rechner. Am Anfang steht immer das weiße Blatt, auch wenn es digital ist. Für mich ist es jedes Mal Freude und Abenteuer, Abbildungen und Texte so zu komponieren, dass ein attraktives Printprodukt entsteht, das noch mehr Menschen von der Schönheit unserer Schätze überzeugt.

Und was am wenigsten?
Wenn ich Korrekturen ohne Anwendung der Korrekturzeichen bekomme oder in Word vorgebastelte Layouts. Es kommt auch vor, dass Kollegen denken, dass der Computer alles automatisch macht. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, nervt mich eigentlich fast gar nichts.

Was ist das kurioseste oder aufregendste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Job verbinden?
Ich muss aufpassen, dass ich es nicht mit Hurenkindern, Schusterjungen oder Zwiebelfischen zu tun bekomme. Das sind typografische Begriffe aus der Zeit des Bleisatzes, die Satzfehler bezeichnen, welche auch im Computerzeitalter nicht verschwunden sind.

Letzte Frage: Was würden Sie nachts allein im Museum tun?
Ich mag die Vorstellung, dass nachts die Exponate wieder unter sich sind, während die Räume sich klimatisch erholen. Ich würde also machen, dass ich da rauskomme! Ich fürchte aber, ich könnte mich nicht zurückhalten, im Vorbeigehen die Flyer am Infostand zu sortieren.

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