„Der Kaiser hat abgedankt. Er und seine Freunde sind verschwunden!“ – Revolution in Berlin
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Vor genau 100 Jahren, am 9. November 1918, rief der SPD-Politiker Philip Scheidemann in Berlin die Republik aus. Der Erste Weltkrieg war verloren, der Kaiser geflohen – doch damit begann erst der lange und blutige Weg in die erste Deutsche Demokratie.
Die Matrosen hatten genug. Obwohl seit Wochen klar war, dass das Deutsche Reich den seit vier Jahren tobenden Weltkrieg verlieren würde, sollten sie in eine letzte große Untergangsschlacht gegen die überlegene britische Marine geschickt werden. In Kiel, wo die deutsche Flotte vor Anker lag, kam es zur massenhaften Befehlsverweigerung und offenen Meuterei, der sich bald die Kieler Arbeiterschaft und weitere Soldaten anschlossen. Sie bildeten unabhängige Arbeiter- und Soldatenräte und forderten politische Teilhabe und die Abdankung des Kaisers. Die Nachricht vom Matrosenaufstand verbreitete sich wie ein Lauffeuer und bald darauf fegte eine revolutionäre Welle über das ganze Land, der der angeschlagene Kaiser Wilhelm II. nichts mehr entgegen zu setzen hatte.
Doch mit dem Ende der Monarchie begann ein blutiges Kräftemessen zwischen den politischen Lagern in Deutschland. Während die gemäßigten Sozialdemokraten unter Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann versuchten, ihre neu gewonnene Macht zu sichern und Stabilität in der soeben geborenen Republik herzustellen, sahen auch die Mitglieder des marxistischen Spartakus-Bundes um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ihre Chance gekommen. Auf der rechten Seite hingegen standen noch viele Nationalisten und Kaisertreuen, für die das letzte Wort in Sachen Deutsches Reich längst nicht gesprochen war.
Diese brisante Mischung sorgte für Spannungen und regelmäßige Gewaltausbrüche, die sich über viele Monate hinzogen. Den November-Unruhen folgte die „Weihnachtskrise“ 1918 und im Januar ’19 der „Spartakus-Aufstand“. Auch in der Weimarer Republik während der 1920er Jahre beruhigte sich die politische Lage in Deutschland nie ganz – zu frisch waren die Wunden des Krieges, zu groß die wirtschaftliche Not.
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