Was macht eigentlich ... :

Matilda Felix, Kuratorin im Hamburger Bahnhof

Matilda Felix vom Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin. Foto: Staatliche Museen zu Berlin
Matilda Felix vom Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin. Foto: Staatliche Museen zu Berlin

Bei den Staatlichen Museen zu Berlin arbeiten täglich hunderte MitarbeiterInnen daran, den Betrieb zu managen und tolle Projekte auf die Beine zu stellen. Hier schauen wir ihnen über die Schulter. Dieses Mal: Matilda Felix, Kuratorin im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin.

Woran arbeiten Sie gerade?
Gerade bereite ich den ersten „Rundgang 50Hertz“ vor. Eine Ausstellung, die ab 2017 jährlich im Sommer stattfinden wird. Es geht darum, junge Talente an den Akademien zu entdecken und einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Ich zeige ausgewählte Abschlussarbeiten, die am Ende des Studiums entstanden sind und ein künstlerisches Profil bündeln. 50Hertz, das ist ein Kooperationspartner, der letztes Jahr einen Neubau in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hamburger Bahnhofs bezogen hat und sich nun von der Gegenwartskunst anstecken lässt. Diese vierwöchigen Präsentationen finden im neuen Netzquartier von 50Hertz statt, in einem Ausstellungspavillon, den Florian Stirnemann von raumlaborberlin hierfür entworfen hat.

Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?
Es gibt einen präeröffnungs-Alltag und einen posteröffnungs-Alltag. Der erste ist von Verträgen und Abstimmungen, Werk- und Abbildungslisten, Kostenvoranschlägen und Beauftragungen, Texte verfassen, Katalogredaktion, Anzeigenschaltung und vielen anderen Kleinigkeiten bestimmt. Der zweite ist eher reproduktiv: Rechnungen weiterleiten, Arbeitsplatz aufräumen und Ablage. Was aber durchgängig im Zentrum steht, ist die Vermittlung der Kunst an die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungen.

Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Das Schönste an meiner Arbeit ist der Umgang mit der Kunst und das Zweitschönste ist der Umgang mit den Künstlerinnen und Künstlern. Die Zeit scheint immer still zu stehen, wenn die Werke in die Räume kommen und die Kisten geöffnet werden. In diesem Moment macht die Arbeit Sinn.

Und was am wenigsten?
Am schlimmsten sind die Diskussionen um die Platzierung der Logos, die immer am Ende aller Drucksachen aufflammen, wenn alles schon längst zum Druck freigegeben sein sollte.

Was ist das kurioseste oder aufregendste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Job verbinden?
Oft entwickeln Terminabsprachen echte Stilblüten, die ins Kuriose mutieren. Wenn die Eröffnung verschoben werden muss, weil der wichtige Vertreter einer Institution eine Besprechung hat, bei der Gelegenheit rauskommt, dass auch die anderen beiden den verabredeten Eröffnungstermin nicht wahrnehmen können, sich schließlich Alle auf ein Datum einigen. Um zwei Wochen später festzustellen, dass der Erste an diesem Tag in den Urlaub fliegt …

Letzte Frage: Was würden Sie nachts allein im Museum tun?
Es ist eine besondere Stimmung und für mich nicht ungewöhnlich, außerhalb der Öffnungszeiten und spät am Abend im Museum zu arbeiten. Wenn ich tatsächlich nicht vermeiden könnte, eine ganze Nacht hier zu verbringen, würde ich ein Buch aus der Bibliothek holen und mir ein gemütliches Plätzchen suchen. Momentan hätte ich die Wahl zwischen Gregor Schneiders Schlafzimmer aus dem Haus u r und der Couch in der Musterwohnung New Eelam von Christopher Kulendran Thomas, beides in der Ausstellung: „moving is in every direction“.

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