Welt trifft Stadt: Die Häuser und Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin
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Die Staatlichen Museen zu Berlin sind ein Universalmuseum:
Ihre Sammlungen kommen aus der ganzen Welt und umspannen die gesamte
Menschheitsgeschichte. Die Geschichte der Museen ist eng mit den Wirren
und Umbrüchen des 20. Jahrhunderts verwoben. Eine Reise von der
Museumsinsel über das Kulturforum bis nach Dahlem, Köpenick und
Charlottenburg.
Texte: Karolin Korthase
Museumsinsel Berlin: Eine Insel für die Kunst
Im
Herzen Berlins befindet sich ein unvergleichliches Bauensemble, das ein
kulturelles Erbe der gesamten Menschheit beherbergt: die Museumsinsel.
Ein
Mammutprojekt erwartete Anfang der 1820er Jahre den Stararchitekten
Karl Friedrich Schinkel. Sein Auftraggeber, der preußische König
Friedrich Wilhelm III., wünschte sich einen herrschaftlichen Museumsbau
für seine königliche Kunstsammlung. Sie sollte künftig dem gesamten
Bürgertum Preußens offenstehen. Dass der Bau in direkter Nähe zum
Berliner Schloss, dem Zeughaus und dem Berliner Dom geplant wurde,
zeigt, welche Bedeutung der König der Kunst zumaß. 1830 wurde das
Königliche Museum, das wir heute als Altes Museum kennen, eröffnet.
Im
Jahr1841 führte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen das Bestreben
seines Vorgängers fort, indem er verfügte, „die ganze Spreeinselhinter
dem Museum zu einer Freistätte für Kunst und Wissenschaft umzuschaffen“.
In 100 Jahren entstanden vier weitere Bauten auf der Museumsinsel und
begründeten ihren Ruf als Kunststätte von Weltrang: 1855 eröffnete das
Neue Museum, 1876 die Nationalgalerie (heute Alte Nationalgalerie), von
1897 bis 1904 entstand das Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bode-Museum)
und schließlich von 1910 bis 1930 das weltberühmte Pergamonmuseum.
Sämtliche
Gebäude beherbergen faszinierende Sammlungen zur Archäologie,
Geschichte und Kunst der menschlichen Kulturgeschichte – von der frühen
Steinzeit, dem Alten Ägypten und der griechisch-römischen Antike über
das Mittelalter, die Renaissance und die frühe Neuzeit bis hin zu den
Kunstrevolutionen des 19. Jahrhunderts. Verteilt ist dieser Kulturschatz
auf neun Sammlungen.
Von der Antike bis zur frühen Moderne Das Alte Museum zeigt Meisterwerke der Antikensammlung vom antiken
Griechenland bis zur römischen Kaiserzeit. Das Neue Museum ist die
Heimat zweier Sammlungen: Das Museum für Vor- und Frühgeschichte erzählt
die frühe Geschichte Europas von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter
und das Ägyptische Museum und Papyrussammlung umfasst einen Zeitraum vom
4. Jahrtausend v. Chr. bis zur Spätantike. Mit der ikonischen Büste der
Nofretete beherbergt es das wohl berühmteste Objekt der Berliner
Museen.
Im
Pergamonmuseum ist neben Exponaten der Antikensammlung wie dem
monumentalen Markttor von Milet auch das Vorderasiatische Museum mit dem
berühmten Ischtar-Tor zu Hause. Im Obergeschoss des Hauses zeigt das
Museum für Islamische Kunst Exponate aus Kunst und Archäologie islamisch
geprägter Gesellschaften vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Eines seiner
schönsten Exponate ist die Alhambra-Kuppel aus Zedern- und Pappelholz,
die aus dem maurischen Gibraltar stammt. Als Ersatz für den zurzeit
nicht zugänglichen Pergamonaltar zeigt das in direkter Nachbarschaft des
Museums gelegene Pergamon-Panorama zudem eine spektakuläre Ausstellung
über die antike Metropole.
An der nördlichen Spitze der
Museumsinsel liegt das Bode-Museum. Hier sind Skulpturensammlung und
Museum für Byzantinische Kunst sowie das Münzkabinett der Staatlichen
Museen zu Berlin beheimatet. Besonders beeindrucken hier die
wundervollen Skulpturen von Tilman Riemenschneider, Donatello, Antonio
Canova und anderen. Ergänzt werden sie von Alten Meistern aus dem
Bestand der Gemäldegalerie. Die über den idyllischen Kolonnadenhof
zugängliche Alte Nationalgalerie schließlich schlägt den Bogen in das
19. Jahrhundert; ihre Sammlung von Gemälden und Skulpturen reicht von
den Anfängen des Klassizismus über die Romantik bis zum französischen
Impressionismus. Zu ihren Highlights gehören Werke von Caspar David
Friedrich, Adolph Menzel, Édouard Manet und Auguste Rodin.
Einzigartiger kultureller Reichtum Das Besondere an der Museumsinsel ist, dass sie nicht nur einen
einzigartigen Reichtum kultureller und künstlerischer Artefakte
beherbergt. Ihre Sammlungen und ihre Architektur stehen auch
exemplarisch für die bewegte Geschichte Berlins im 20. Jahrhundert. Die
Machtergreifung der Nationalsozialisten läutete für die Staatlichen
Museen zu Berlin eine ihrer schmerzhaftesten Phasen ein.
Bereits
vor dem Krieg führte die Kulturpolitik des NS-Regimes zu schwerwiegenden
Verlusten in den Sammlungen der Nationalgalerie und des
Kupferstichkabinetts: Hunderte von modernen Gemälden und Grafiken wurden
1937 als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt und verkauft oder vernichtet.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude auf der Museumsinsel schwer
beschädigt und die Sammlungen aus ihrer historisch gewachsenen Ordnung
gerissen. Dieser Zustand dauerte auch während der Teilung Berlins an,
die Museumsbestände waren ein Ost-West-Flickenteppich, getrennt durch
die Mauer.
Erst nach der Wiedervereinigung fanden die geteilten
Sammlungen wieder zueinander. 1999 adelte die UNESCO die Museumsinsel
schließlich zum Welterbe. Im selben Jahr wurde auch der „Masterplan
Museumsinsel“ beschlossen, zu dessen Kernprojekten die Errichtung der
James-Simon-Galerie gehört, die 2019 nach Plänen von David Chipperfield
fertiggestellt wurde und als zentrales Eingangs- und Servicegebäude
dient. Ihr Namensgeber, der Unternehmer James Simon, gilt bis heute als
der größte Mäzen der Berliner Museen.
Wer heute auf der
Museumsinsel von Haus zu Haus schlendert und künftig auch im Humboldt
Forum den Reichtum der außereuropäischen Kulturen erleben wird, merkt,
wie erhellend es sein kann, die Kulturen aller Regionen und Zeiten im
Verbund wahrzunehmen. „Unseren Gründungsvätern war ganz klar, dass man
die Kulturgeschichte der Welt insgesamt zeigen muss“, sagt Matthias
Wemhoff, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte. „Sie sagten
damals: Wir müssen alles erfahren, müssen die Mythen und Erzählungen
aller Völker kennen, um letztlich den Weltgeist erfassen und verstehen
zu können.“
Berlins Unvollendete: Das Kulturforum
Das
Kulturforum in der Nähe des Potsdamer Platzes ist mit seinen Museen,
Bibliotheken und Konzertsälen ein außergewöhnlicher Kunst- und
Kulturort. Gleichzeitig ist es eine städtebauliche Herausforderung.
So
zerrissen wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts, so zerrissen sei die
Architektur des Kulturforums, sagt Michael Eissenhauer, Generaldirektor
der Staatlichen Museen zu Berlin. Gemeint ist die besondere
städtebauliche Situation zwischen dem Potsdamer Platz und dem
Tiergarten. Einst befand sich hier das Herz der Berliner Kulturszene: In
den Villen dieser Gegend tummelten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Künstler*innen, Mäzen*innen und bürgerliche Liebhaber*innen von Kunst
und Kultur. Der berühmte Architekt Ludwig Mies van der Rohe hat hier
gewohnt, ebenso der Mäzen James Simon, die Schauspielerin Tilla Durieux
und viele andere.
NS-Diktatur, Zweiter Weltkrieg und deutsche
Teilung zerstörten dieses lebendige urbane Habitat, doch heute verfügt
das Areal wieder über Architekturdenkmäler und hochkarätige Sammlungen,
die es zum zweitwichtigsten Berliner Kulturstandort nach der
Museumsinsel machen. Die Sammlungen hier genießen Weltrang: Das
Kupferstichkabinett verfügt über einzigartige Konvolute der Kunst auf
Papier, Gemäldegalerie und Neue Nationalgalerie besitzen Highlights der
Malerei vom Mittelalter bis in die Moderne. Das Kunstgewerbemuseum zeigt
eine der größten europäischen Sammlungen von Kunsthandwerk und Design,
und die Kunstbibliothek besitzt neben ihrer Bibliothek bedeutende
Sammlungen zur Buch- und Medienkunst.
Dennoch wirkt das
Kulturforum fragmentarisch und unvollendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg
und der Teilung der Stadt sollte hier das kulturelle Zentrum
West-Berlins entstehen. Von den späten 1950er Jahren bis zur
Wiedervereinigung Berlins entstanden bauliche Meisterwerke wie Ludwig
Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie, Hans Scharouns Philharmonie und
Staatsbibliothek sowie das 1967 von Rolf Gutbrod entworfene
Kunstgewerbemuseum, eine Ikone des Brutalismus.
Trotz herausragender Architektur kein zentraler Ort Nach der Wende wurden die Berliner Museumssammlungen neu sortiert: Zu
den modernen Architekturikonen gesellte sich rund um eine zentrale
Piazzetta ein Neubau für die Gemäldegalerie, das Kupferstichkabinett und
die Kunstbibliothek. Für die wiedervereinte Gemäldegalerie, die 1998
ans Kulturforum zog, bot sich nach Jahrzehnten der Unstetigkeit hier
erstmals die Möglichkeit, ihre wertvolle Sammlung europäischer
Meisterwerke an einem Ort zu zeigen. Während der deutschen Teilung war
die Sammlung auf die Standorte Berlin-Dahlem (West) und Bode-Museum
(Ost) aufgeteilt. Heute führt ein fast zwei Kilometer langer Rundgang
durch 72 Säle und Kabinette, die einen beeindruckenden Überblick über
die europäische Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert bieten.
Langfristig soll die Gemäldegalerie vom Kulturforum an ihren
historischen Ort, die Museumsinsel Berlin, zurückkehren, um dort wieder
in einen engen Dialog mit der Skulpturensammlung zu treten.
Trotz herausragender Architektur und der großartigen Sammlungen, die es hier zu entdecken gibt, konnte sich das Kulturforum nie als der zentrale Ort der Kunst durchsetzen, als der es geplant war. Doch eine Vision wird wahr: Im Dezember 2019 wurde der erste Spatenstich für ein neues Museum am Kulturforum gesetzt, das dem Ensemble einen Bezugspunkt und die bisher fehlende Geschlossenheit geben könnte. Nach Plänen des Büros Herzog & de Meuron entsteht ein Erweiterungsbau für die Neue Nationalgalerie, die von 2015 bis 2021 umfassend saniert wurde. „Den spektakulären Kunstbeständen der Nationalgalerie zum 20. Jahrhundert wird der Neubau endlich den Platz bieten, der ihnen gebührt“, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters, „genauso wie den großzügig überlassenen Werken aus den Sammlungen Erich Marx, Ulla und Heiner Pietzsch sowie Egidio Marzona.“ Die Neue Nationalgalerie hat schlichtweg nicht genug Fläche, um alle hochkarätigen Kunstwerke ihrer Sammlung auszustellen.
Die Entwicklung des Kulturforums, das als modernes
und betont westliches Gegenstück zur im Ostsektor gelegenen Museumsinsel
geplant war, ist noch lange nicht zu Ende. Die Zukunft wird zeigen, ob
es sich als attraktiver Ort des Verweilens und der Kunstbeflissenheit
etablieren kann. Bis dahin lockt es aber auf jeden Fall mit einigen der
vielfältigsten und schönsten Sammlungen der Staatlichen Museen zu
Berlin.
Ursprünge und Aufbrüche
Das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst schlagen an ihrem Ursprungsort nahe der Museumsinsel ein neues Kapitel auf – und auch der Standort Dahlem muss sich neu erfinden. Das Museum Europäischer Kulturen bleibt vor Ort und widmet sich wichtigen Themen unserer Zeit.
Es ist ein gewaltiger Kraftakt, den die Mitarbeiter*innen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst seit mehreren Jahren leisten. Schon lange vor der Schließung ihrer Häuser für die Öffentlichkeit im Januar 2017 begannen sie damit, fast 13.000 Objekte zu dokumentieren, zu reinigen, zu restaurieren, zu konservieren und anschließend sicher zu verpacken, damit sie den Umzug ins Humboldt Forum unbeschadet überstehen. Teile der Sammlungen kehren damit an den Ursprungsort der Museen zurück – denn ihre Entstehung ist eng mit der Geschichte des Berliner Schlosses verbunden.
Hier, in der Kunst- und Wunderkammer des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, lag Mitte des 17. Jahrhunderts die Keimzelle der heutigen Staatlichen Museen zu Berlin. Der Kurfürst sammelte dort einheimische und außereuropäische Objekte der Natur, der Künste und der Wissenschaft, die später in die Sammlungen der Königlichen Museen übergingen. Und hier eröffnen das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst nun an ihrem Ursprungsort und gemeinsam mit ihren Schwestersammlungen auf der Museumsinsel einen Epochen und Kontinente umspannenden Blick auf die Kunst und Kulturen der Welt.
Das Ethnologische Museum zeigt im Humboldt Forum ethnografische, kulturhistorische und archäologische Exponate, aber auch Fotografien, Filme und Audiomaterial des Berliner Phonogramm-Archivs. Faszinierende und brennende Fragen zur globalen Geschichte, Kultur und Kunst werden im Rahmen neuer Ausstellungen beleuchtet. Zu den spektakulärsten und zugleich größten Exponaten des Hauses gehören unter anderem die berühmten Südseeboote. Andere ikonische Objekte wie die königlichen Kunstschätze aus Benin, die 1897 von britischen Truppen erbeutet wurden, oder der Thron von Sultan Njoya von Bamum, der ein Geschenk an Kaiser Wilhelm II. war, werfen kritische Fragen zu ihrer Erwerbungsgeschichte auf.
Dahlem bleibt präsent Das Museum für Asiatische Kunst zeigt künstlerische und kunsthandwerkliche Artefakte aus dem indo-asiatischen Kulturraum vom 5. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis in die Gegenwart. Zu den Highlights dieser Sammlung zählen ein rekonstruierter buddhistischer Höhlentempel von der nördlichen Seidenstraße, ein japanischer Teeraum und die Sammlung ostasiatischer Lackkunst.
Öffentlich präsent
bleibt in Dahlem das Museum Europäischer Kulturen (MEK), das 1999 aus
den wiedervereinigten Museen für (Deutsche) Volkskunde in Ost- und
West-Berlin und der „Abteilung Europa“ des Ethnologischen Museums
entstand. Es beherbergt circa 285.000 Objekte der europäischen
Alltagskultur vom 18. Jahrhundert bis heute und begleitet mit seiner
Arbeit aktuelle soziale und kulturelle Prozesse. Die Direktorin des MEK,
Elisabeth Tietmeyer, erzählt: „Als feststand, dass wir nicht mit ins
Humboldt Forum ziehen sollten, war für uns eines klar: Wir müssen
sichtbarer werden und uns mehr fokussieren.“
Aber das MEK wird in
Dahlem nicht allein bleiben, denn zusammen mit den europäischen sollen
auch Teile der außereuropäischen Sammlungen die Grundlage eines Museums-
und Forschungscampus am Standort bilden. Dieser soll neben einer
kleinen Ausstellungsfläche auch Platz für eine Bibliothek der Kunst und
Kulturen der Welt, ein Archiv, Restaurierungswerkstätten und
Studiensammlungen bieten. So ergeben sich aus der künftigen Präsentation
von Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für
Asiatische Kunst im Humboldt Forum Chancen für den Standort Dahlem.
Das
Museum Europäischer Kulturen hat mit seinem Ausstellungs- und
Veranstaltungsprogramm längst bewiesen, dass es Themen unserer Zeit, wie
zum Beispiel „Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode“, im Fokus hat
und sich den Fragen der Zukunft auch alleinstellen kann.
Von Köpenick bis Charlottenburg
Bedeutende
Standorte wie die Museumsinsel und das Kulturforum bilden das Rückgrat
der Staatlichen Museen zu Berlin. Doch auch an anderen Orten in der
Stadt finden sich bekannte Kunsttempel.
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin Wo einst Züge von und nach Hamburg rollten, kann heute zeitgenössische
Kunst ab den 1960er Jahren bewundert werden. Der Hamburger Bahnhof in
der Invalidenstraße ist das Flaggschiff der Nationalgalerie und gehört
zu den Besuchermagneten der Staatlichen Museen zu Berlin. Werkgruppen
von Warhol, Twombly, Rauschenberg und Lichtenstein, die aus der Sammlung
des Unternehmers Erich Marx stammen, gehören neben Werken aus der
Sammlung der Nationalgalerie zum Grundstock des Hauses. Dem Oeuvre des
Aktionskünstlers Joseph Beuys ist das gesamte Erdgeschoss im westlichen
Ehrenhofflügel gewidmet. Die Sammlung von Friedrich Christian Flick
–seit 2004 als Leihgabe in den Rieckhallen zusehen – wird bis 2021 in
wechselnden Präsentationen gezeigt. Zu den großzügigen Schenkungen des
Sammlers an die Nationalgalerie gehören Werke unter anderem von Isa
Genzken, Rodney Graham, Bruce Nauman, Pipilotti Rist und Wolfgang
Tillmans.
Museum Berggruen „Ein Museum ist
kein Mausoleum. Es soll wach und lebendig bleiben.“ Das war die
Überzeugung des Berliner Kunsthändlers und -sammlers Heinz Berggruen,
dessen Privatsammlung seit 1996 im sogenannten Stülerbau gegenüber vom
Schloss Charlottenburg zu sehen ist. Maßgeschneidert auf die intimen
Räume des Museum Berggruen, das zur Nationalgalerie gehört, können
Ölgemälde, Arbeiten auf Papier und Skulpturen von Meistern der Moderne
wie Picasso, Klee, Matisse oder Giacometti bewundert werden. Auch nach
Berggruens Tod 2007 bleibt sein Credo gültig. Ständig wechselnde
Hängungen und zeitgenössische Künstler wie George Condo oder Thomas
Scheibitz, die ihre Werke im Dialog mit der Sammlung präsentierten,
machen jeden Besuch zu einem neuen Erlebnis.
Sammlung Scharf-Gerstenberg Neben dem Museum Berggruen ist die Sammlung Scharf-Gerstenberg die
zweite Dependance der Nationalgalerie in Berlin-Charlottenburg. Ihr
Schwerpunkt ist der Surrealismus mit seinen Vorläufern und Nachfolgern.
Die Liste der Künstler*innen, die im Haus vertreten sind, ist
hochkarätig: Zu ihnen gehören neben Dalí, Ernst, Magritte und Bellmer
auch Goya und Piranesi. Dass vor der Sammlung Scharf-Gerstenberg
jahrzehntelang das Ägyptische Museum in den Räumlichkeiten in der
Schloßstraße beheimatet war, ist noch immer zu sehen: Säulen des antiken
Sahurê-Tempels und das Kalabscha-Tor sind dem Haus erhalten geblieben.
Schloss Köpenick Umgeben von einem herrschaftlichen Park und von der wunderschönen
Dahme, gehört das Schloss Köpenick zu den idyllischsten
Ausstellungsorten der Staatlichen Museen zu Berlin. Im Inneren des
barocken Baus, den der spätere Preußen-König Friedrich I. zwischen 1677
und 1690 errichten ließ, befindet sich ein buntes Potpourri an Exponaten
aus dem kunsthandwerklichen Bereich. Leder-, Seiden-, oder
Papiertapeten, Wandspiegel, Möbel, Uhren, Vasen, Porzellan und
vielfältiger Wandschmuck – mehr als 500 Ausstellungsstücke aus der
Sammlung des Kunstgewerbemuseums zeigen, was zur Zeit von Renaissance,
Barock und Rokoko en vogue war. Der opulente Stuck in vielen Räumen und
die barocke Architektur des Hauses korrespondieren perfekt mit den
Ausstellungsstücken.
Museum für Fotografie Ein ehemaliges Kasino direkt am Bahnhof Zoo beherbergt Perlen der
Fotografiegeschichte und der Gegenwartsfotografie. Die unteren beiden
Stockwerke des Museums für Fotografie werden seit 2004 von der Helmut
Newton Foundation bespielt: In der Dauerpräsentation „Helmut Newton’s
Private Property“ sind unter anderem Newtons eigene Foto- und
Kunstsammlung sowie seine Bibliothek zu sehen. In wechselnden
Ausstellungen werden zudem Ausschnitte aus seinem fotografischen
Nachlass sowie Arbeiten von Weggefährt*innen und seiner Frau Alice
Springs gezeigt. Das Museum für Fotografie beherbergt ebenso die Schätze
aus der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek: von der Frühzeit der
Fotografie über den Piktoralismus um 1900 und das Neue Sehen der 1920er
Jahre bis hin zu den künstlerischen Positionen der Gegenwart. Der
Kaisersaal im 2. Obergeschoss ist die Plattform für Ausstellungen zu den
vielfältigen Gebrauchsweisen der Fotografie, die den Blick auf ein
Bildmedium eröffnen, das wie kein anderes die menschliche Kommunikation
und Weltwahrnehmung verändert hat.
Derzeit ist der städtebauliche Ideenwettbewerb für den Neubau am Kulturforum in vollem Gange. Das Ergebnis kann eine historische Chance für… weiterlesen
Heute vor 20 Jahren wurde die Gemäldegalerie am Kulturforum eröffnet. Rainer Michaelis ist Stellvertretender Direktor der Gemäldegalerie und Skulpturensammlung und… weiterlesen
Friederike Seyfried arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Warum genau das zum Problem wird, erklärt die Direktorin des Ägyptischen Museums… weiterlesen
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