Museumsmacher:

“Die Überheblichkeit des Heute erschüttern” – Archäologe Matthias Wemhoff im Interview

Jahresempfang der Stiftung Preussischer Kulturbesitz im Neuen Museum in Berlin, 23.01.2018. Copyright: SPK/photothek.net/Florian Gaertner © SPK/photothek.net/Florian Gaertner

Was macht eigentlich eine erfolgreiche Ausstellung aus? Ein Gespräch mit Matthias Wemhoff, dem Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte über die Magie der Archäologie und das Ausstellungsmachen als Leidenschaft.

Interview: Ingolf Kern & Sven Stienen

Die Staatlichen Museen zu Berlin erleben gerade ein besonders glückliches Jahr: Besucherschlangen vor der Gemäldegalerie am Kulturforum und vor dem Hamburger Bahnhof, die Ausstellungen Emil Nolde, Andreas Mühe und vor allem Mantegna + Bellini erwiesen sich als Publikumsmagneten. Im vergangenen Jahr waren es u.a. die Ausstellungen „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ im Gropiusbau und „Margiana. Ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan“ im Neuen Museum, die insgesamt über eine halbe Million Besucher anzogen. Verantwortet hat beide Schauen Matthias Wemhoff, der Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte, mit dem wir über erfolgreiches Ausstellungsmachen sprachen.

Herr Wemhoff, alle Museumsleute wollen ihr Publikum begeistern und verzaubern. Nicht immer gelingt das freilich. Wie gehen Sie an Ausstellungen heran? Gibt es ein Rezept
Matthias Wemhoff: Nein, ein Rezept gibt es nicht. Man kann auch nicht sagen, dass Archäologie generell gut funktioniert. Es kommt auf die Idee an. Die Turkmenistan-Ausstellung wurde zum Beispiel an uns herangetragen. Es hat dann aber noch sechs Jahre gedauert, bis die turkmenischen Partner zum ersten Mal etwas ins Ausland ausgeliehen haben. Die große Herausforderung für uns war die Frage, wie wir diese fremde Kultur, über die bei uns wenig bekannt ist, so fesselnd wie möglich präsentieren. Mir war völlig klar, dass das nur mit einem starken visuellen Eindruck geht. Es reicht nicht, einfach nur 260 kleine Objekte in die Vitrinen zu stellen, so phantastisch sie auch sind. Wer Ausstellungen macht, will Bilder im Kopf erzeugen. Und diesmal waren es die Fotografien von Herlinde Koelbl, mit der wir diese magische Faszination erreichten. Wenn Sie nach einem Rezept fragen: Vielleicht geht es wirklich um einen gewissen Zauber, den eine Ausstellung haben muss, um gut zu funktionieren. Und es muss etwas zu entdecken geben. Es ist überhaupt nicht so, dass die fünfte Babylon- oder die sechste Steinzeit-Schau Selbstläufer wären. Wir brauchen immer wieder neue Zugänge.

Jede Ausstellung muss wissenschaftlich fundiert sein, doch wie kann es gelingen, dem wissenschaftlichen Anspruch zu genügen und gleichzeitig ein breites Publikum zu erreichen
Wir müssen unsere Inhalte, die immer den aktuellen Stand der Forschung abbilden, so transportieren, dass sie von vielen Menschen verstanden werden. Ich kann inzwischen nahezu 35 Jahre in der Wissenschaft überblicken und in dieser Zeit hat sich die Archäologie völlig verändert. Am Anfang ging es noch sehr stark um die Erarbeitung von Chronologien, Keramikfolgen und Typologien. Durch die Fülle von neuen Erkenntnissen, die wir inzwischen vor allem durch moderne naturwissenschaftliche Methoden haben – zum Beispiel in der Genetik, bei der exakten Datierung sowie bei Herkunftsbestimmungen –, können wir heute viel komplexere Fragestellungen angehen. Und diese Fragestellungen, das haben wir vor allem bei „Bewegte Zeiten“ bemerkt, sind auch für unsere Lebenswelt relevant. Themen wie Mobilität, Innovation oder Konflikt treiben uns auch heute noch um und wir können viel genauer darstellen, welche Bedeutung sie in schriftlosen Gesellschaften hatten.

Sehen Sie sich als Übersetzer zwischen Sammlung und Publikum?
Jeder bei uns im Museum muss sich als Vermittler begreifen. Wir sind alle Forscher, aber wir sind nicht an der Universität. Bei uns geht es nicht nur um den wissenschaftlichen Dialog, bei uns geht es um den Dialog mit der Öffentlichkeit. Alles, was wir machen, müssen wir zuspitzen und bildhaft machen und nicht hinter Zahlenkolonnen verstecken. Das ist ein echter Lernprozess.

Matthias Wemhoff, Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte in der Ausstellung „Bewegte Zeiten“ im Martin-Gropius-Bau. © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Jetzt mal konkret! Wie haben Sie das bei „Bewegte Zeiten“ gemacht?
Erinnern Sie sich noch an den „Weg durch die Zeit“? Der Filmregisseur Andreas Sawall hatte einen Pfad von der Jungsteinzeit bis heute inszeniert. Da gab es Trampelpfade, Römerstraßen und Wege aus Holzbohlen und es endete mit dem Postenweg der Berliner Mauer. Dahinter lief eine Projektion, die Menschen auf diesem Weg zeigten – von den Speerwerfern von Schöning, die vor 300.000 Jahren Wildpferde jagten, bis in unsere Zeit. Als ich diese Installation betrachtete, habe ich auf einmal ganz intuitiv verstanden – und das haben mir viele Besucher genauso zurückgespiegelt –, dass wir nur Wanderer auf dem Weg durch die Zeit sind. Wenn ich mich auf meinem eigenen Weg umdrehe, sehe ich all die Menschen, die vorher den Weg beschritten haben. Diese Erfahrung zu ermöglichen, die Dimension von Zeit und Raum zu brechen, ist die höchste Kunst. Ich muss richtig hineingehen können in die Orte, die ich darstelle, auch wenn das ganz woanders ist. Und ich muss eintauchen können in andere Epochen. Wenn das gelingt, dann bin ich als Besucher in der Lage, den Erfahrungen der damaligen Menschen zu begegnen.

Es geht also um eine Begegnung mit Menschen über Raum und Zeit hinweg?
Dass diese Begegnung mit den Menschen vergangener Epochen und ferner Orte die eigentliche Aufgabe des Museums ist, habe ich zum ersten Mal im Griechischen Hof des Neuen Museums verstanden. Dieser Ort ist für mich immer noch eine Schlüsselstelle. Schauen Sie sich dort den Schievelbein-Fries „Die Zerstörung Pompejis“ aus dem 19. Jahrhundert an! Darin ist dargestellt, wie der Vesuv ausbricht, wie die Giganten kommen und alles zusammenbricht. Der Zirkus wird zerstört, die Löwen und die Gladiatoren fliehen, der Tempel bricht zusammen und ein paar Gerettete ziehen aus und werden am Ende begrüßt – vom Museumsdirektor, vom Architekten und einer weiteren Figur, die wahrscheinlich den König darstellt. Diese Darstellung wurde immer ein wenig belächelt, sie ist aber viel tiefer gemeint, als es auf den ersten Blick scheint. Die Verantwortlichen beim Museumsbau hatten damals eine ganz klare Idee davon, was sie eigentlich erreichen wollten. Sie glaubten nämlich, dass die Begegnung mit den Bewohnern Pompejis im Museum möglich wird. Vermittelt durch die Objekte kann ich den Menschen begegnen, völlig egal, ob sie vor 2000 Jahren gelebt haben!

Gehen Menschen heute anders ins Museum als früher? Suchen Sie Antworten auf die Frage, was das Gezeigte mit ihnen zu tun hat?
Auf jeden Fall! Heute ist Wissen unendlich verfügbar und wer gerade etwas braucht, findet es bei Google. Bei „Bewegte Zeiten“ ist es uns gelungen, die Überheblichkeit des Heute zu erschüttern. Die Menschen haben eine Art Evolution verinnerlicht, in der sie selbst ganz oben sind. In der Ausstellung konnten wir ein anderes Bild vermitteln und zeigen, dass Mobilität über Jahrtausende hinweg existierte, dass Innovationskraft immer vorhanden war und dass auch Migration schon immer eine wichtige Rolle spielte. Und auf einmal kommt man als Betrachter ins Wanken und beginnt zu vergleichen und Beziehungen zu erkennen: Was machen wir denn eigentlich heute und wie sind die Menschen damals mit denselben Problemen und Herausforderungen umgegangen? Dann wird deutlich, dass wir mit dem Blick zurück und mit den Erfahrungen von damals auch Perspektiven fürs Heute entwickeln können. Wir müssen also Geschichte zum Teil unseres Erfahrungsschatzes machen und das geht nur über Emotionen. Das ist zum Beispiel beim Thema Migration ganz wichtig. Migration ist der prägende Faktor der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Wenn ich nun weiß, wie vielfältig sich das europäische Genom entwickelt hat, dann stehe ich auch anders zu heutigen Debatten. Dann kann ich zum Beispiel mit dem Gedanken eines Nationalstaates als einer ethnisch fassbaren Gruppierung ganz wenig anfangen.

Der bronzezeitliche Goldhut ist eines der Highlightobjekte im Neuen Museum. © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Ist nicht auch der Erkenntnisgewinn eine unglaublich schöne Erfahrung, also das Gefühl, etwas begriffen zu haben, das einen weitertreibt?
Unbedingt! Es geht eben nicht nur um Wissen, sondern auch um Emotionalität. Das ist ein Entdeckungsfluss, ähnlich wie wenn man ganz verbissen, tagelang an einer Arbeit sitzt und es dann auf einmal fließt und man zehn Seiten am Stück schreibt. So ist es auch mit dem Museum: Auf einmal geht ein Türchen auf …

Sie sagten gerade, dass die Vergangenheit heute anders gesehen wird als vor einigen Jahrzehnten. Diese Entwicklung ist auch in der Popkultur, in Filmen, Serien und Dokumentationen erkennbar. Ist dieses neue Geschichtsbild durch die Wissenschaft angeregt oder folgt die Wissenschaft eher einer gesamtgesellschaftlichen Strömung, in der die Menschen etwas Anderes über die Geschichte hören wollen?
Das ist eine gute Frage. Ich glaube nicht, dass die Wissenschaft im Augenblick stark von der Populärkultur bewegt wird. Das trifft schon eher auf die Museen zu. In der Vermittlung spielt das beispielsweise eine größere Rolle, weil sie unsere Öffnung nach außen ist. Was die Wissenschaft angeht, ist es eher so, dass sie eben in gewisser Weise rezipiert wird. Wir leben in einer Zeit, die von einer regelrechten Bilderflut geprägt ist und die Wissenschaft erzeugt Bilder, die von der Gesellschaft gern aufgenommen werden. Diese Überpräsenz der Bilder ist natürlich auch nicht ganz ungefährlich. Durch Virtual Reality und 3D-Technologien wird alles viel realer als bei Strichzeichnungen oder weißen Architekturmodellen: Ich kann die Dinge „erleben“.

Was ist an dieser Entwicklung gefährlich?
Die Gefahr liegt darin, dass eine Veranschaulichung, die immer nur eine Annäherung an eine gewesene Realität darstellen kann, durch die so stark gestiegene Qualität der Bilder als voll umfängliche Wiedergabe der Realität verstanden wird, die jedoch durchaus, und das werden zukünftige Forschergenerationen sicher zeigen, noch anders gewesen sein kann.

Eine persönliche Frage: Sie wirken oft so, als hätten Sie Freude daran, andere für Ihre Themen und Projekte zu begeistern. Was ist Ihr Antrieb?
Man kann andere nur begeistern, wenn man selbst begeistert von der Sache ist. Wenn ich mich auf eine Ausstellungsidee einlasse, dann bin ich hinterher immer begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten und von dem Bild, das entstanden ist. Wir haben unheimliches Glück in unserem Fach, denn wir haben unendlich viele spannende Geschichten aus allen Zeiten zu erzählen – da fällt es eigentlich schwer, nicht begeistert zu sein. Wir Archäologen sind neugierig, wollen immer etwas entdecken, Zusammenhänge erkennen. Das ist es, was mich antreibt.

War die Ausstellung „Bewegte Zeiten“ eine Zäsur für Ihren Blick auf Ausstellungen? Die Schau ist ja radikal anders als alle Ausstellungen, die vorher im Museum für Vor- und Frühgeschichte liefen …
Ich kann mir gut vorstellen, dass man das in einigen Jahren im Rückblick so beurteilen wird. Und als eine solche Zäsur wirkt die Ausstellung auch auf uns zurück und sollte auch auf die Dauerpräsentation im Neuen Museum zurückwirken.

Die Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte reicht bis in die letzte Eiszeit zurück. © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Inwiefern?
Unsere Dauerausstellung im Neuen Museum ist jetzt zehn Jahre alt. Die Ausstellung funktioniert auch gut, weil sie intensiv mit dem Gebäude interagiert. Wir haben bereits in einigen Räumen thematische Prägungen stark gemacht. In der Steinzeit in Ebene 3 etwa, lassen sich Bewegung, Veränderung und die Verbindung zur Natur als Schwerpunkte erahnen; im Bronzezeit-Raum ist das Kultgeschehen ein zentraler Aspekt. Letztlich sind es dennoch chronologische Präsentationen, die aber immer durch andere Erzähllinien ergänzt werden. Ich finde das spannend, es ist ein Prozess der steten Veränderung. Die Gesellschaft hat ja auch immer andere Fragen: Wer hätte vor zehn Jahren geahnt, dass uns das Thema „Migration“ so enorm beschäftigen wird?

Welche Pläne für das Neue Museum gibt es denn darüber hinaus?
Mein Wunsch zum zehnjährigen Jubiläum des Neuen Museums wäre es, mit Augmented Reality die ursprüngliche Ausgestaltung der Treppenhalle erlebbar zu machen. Dort gab es riesige historistische Fresken des Münchner Hofmalers Wilhelm von Kaulbach mit Geschichtsmotiven. Diese Fresken zeigen natürlich das Geschichtsbild des 19. Jahrhunderts, sie regen aber auch sofort zum Diskutieren an. Ich glaube es wäre fruchtbar und sinnvoll, diese Bilder zu zeigen und dabei zu hinterfragen: Welches Geschichtsbild steckt dahinter und wie würden diese Bilder aussehen, wenn sie heute entstünden?

Gibt es konkrete Ausstellungsplanungen für die Zukunft?
Wir planen für den Herbst 2020 eine spannende Ausstellung in der neuen James-Simon-Galerie: Gemeinsam mit den Kolleg*innen vom Rheinischen Landesmuseum in Bonn wollen wir dort eine Bestandsaufnahme zu den Germanen präsentieren. Das ist für mich ein wichtiges Thema und es gab in den letzten Jahren keine richtige Germanenausstellung. Wenn etwas zu den Germanen gemacht wurde, dann immer nur in Verbindung mit Rom. 2009, beim Jubiläum der Varusschlacht, spielten sie als Gegner Roms eine Rolle, aber ansonsten ist das Thema nicht bearbeitet worden. Das kann daran liegen, dass germanische Funde per se nicht so attraktiv sind wie römische Hinterlassenschaften. Da glänzt es nicht so, da ist die Keramik manchmal auch ganz schön öde und man muss überlegen, wie man damit umgeht. Andererseits ist es ein sehr wichtiges Thema, weil über die Germanen unendlich viele Mythen und falsche Vorstellungen existieren. Wir wollen mal zeigen, was es denn aus archäologischer Sicht überhaupt mit den Germanen auf sich hat. Wie haben sie gesiedelt und gelebt, wie sind die Räume von Polen bis Skandinavien strukturiert? Im Sommer 2021 soll dann „Schliemanns Welten“ kommen.

Es wird dieses Jahr auch eine große Schliemann-Ausstellung im British Museum in London geben, an der das Museum für Vor- und Frühgeschichte einen Anteil hat. Was hat es damit auf sich?
Die von Heinrich Schliemann geschenkte Sammlung trojanischer Altertümer ist ein ganz zentraler Bestandteil unseres Museums und immer noch aktuell. Sie ist bis heute Gegenstand der Forschung und für die Bronzezeit im anatolischen Raum von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund werden auch zahlreiche Objekte unserer Sammlung, die derzeit noch im Trojasaal hier im Neuen Museum gezeigt werden, als Leihgaben vorübergehend unser Haus verlassen und nach London reisen. Das setzt eine bestehende enge Kooperation unseres Museums mit dem British Museum fort: Wir haben bereits vor einigen Jahren zusammen die Wikinger-Ausstellung im Gropius-Bau entwickelt und gemeinsam mit dem Dänischen Nationalmuseum umgesetzt. Nun freue ich mich über den nächsten Abschnitt dieser Kooperation, der in gewisser Weise auch bereits eine Hinführung zum großen Schliemann-Jubiläum ist. Denn am 6. Januar 2022 wäre Schliemann 200 Jahre alt geworden und das wollen wir richtig groß feiern, unter anderem mit der Ausstellung hier in Berlin.

Objekte aus Heinrich Schliemanns Troja-Grabung befinden sich bis heute im Museum für Vor- und Frühgeschichte im Neuen Museum. © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Was können Besucher*innen dann erwarten?
„Schliemanns Welten“ wird eine richtig große Geschichte im Gropiusbau, und zwar in den Räumen, in denen Schliemann das erste Mal den Schatz des Priamos gezeigt hatte … Es wird aber keine Troja-Ausstellung, sondern wir werden uns Schliemann als Typ vornehmen. Der war nämlich wirklich durchgeknallt und faszinierend! Unglaublich, was der alles gemacht und erlebt hat. Das werden wir in der ganzen Breite zeigen und dabei wird es ein paar richtig tolle Überraschungen geben.

Eine letzte Frage: In diesem Jahr eröffnet das Humboldt Forum, die Museumsinsel wird quasi verlängert. Was bedeutet diese neue Topographie der Kulturen für Sie?
Aufs Humboldt Forum bin ich total gespannt und ich kann mir momentan noch keinen Reim darauf machen, was es für uns auf der Insel bedeuten wird. Ich sehe mit einem gewissen Erstaunen den freien Eintritt kommen, der natürlich auch Auswirkungen auf uns haben wird.. Nach Jahren des stetigen Anstiegs der Besucherzahlen bei uns im Neuen Museum bin ich gespannt, was im nächsten Jahr geschieht. . Die Besucher*innen haben alle nur ein begrenztes Zeitkontingent und die Attraktivität des Neuen und dann noch bei freiem Eintritt ist sicher sehr hoch. Aber vielleicht lassen sich auch neue Besucherschichten erschließen, die sich positiv auf alle Museen auswirken. Darüber hinaus finde ich die Nähe zum Humboldt Forum gut, weil sie inhaltlich neue Verbindungsmöglichkeiten schafft. Das ist sehr nah am Gründungskonzept des Neuen Museums: 1840 wurde die Vor- und Frühgeschichte mit der Ethnologie zusammen präsentiert. Unseren Gründungsvätern war ganz klar, dass man die Kulturgeschichte der Welt insgesamt zeigen muss. Die sagten: Wir müssen alles erfahren, müssen die Mythen und Erzählungen aller Völker kennen, um letztlich den Weltgeist erfassen und verstehen zu können. Das ist natürlich etwas, das uns auch reizt, den Menschen in seiner Vielfalt und seinen Ausdrucksformen zu sehen. Das Spannende, besonders im Bereich der Kulturen, ist doch, wie ähnlich viele Ausformungen sind. So etwas könnten wir auf der Museumsinsel auch schaffen, wenn wir es richtig angehen und die Sammlungen und Objekte aller Häuser, einschließlich des Humboldt Forums, zusammenbringen. Da ergeben sich also auch große Chancen.

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