Auch archäologische Objekte können schwierige Geschichten haben. Neun Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin haben nun ein gemeinsames Haltungspapier zum Umgang damit veröffentlicht. Provenienzforscherin Christine Howald hat den Entstehungsprozess begleitet.
Interview: Sven Stienen
Neun Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin mit archäologischen Objekten haben heute ein gemeinsames Haltungspapier zum Umgang mit problematischen Sammlungsprovenienzen präsentiert. Warum können die Provenienzen in archäologischen Sammlungen problematisch sein und warum beschäftigen sich die Wissenschaftler:innen in den Museen jetzt damit?
Christine Howald:In den archäologischen Sammlungen können dieselben problematischen Hintergründe vorliegen, wie in anderen Museumsbeständen auch. Zum einen gibt es natürlich auch in den archäologischen Sammlungen Objekte mit Kriegsbezug. Die kriegs- und verfolgungsbedingte Enteignung von Kulturgütern, besonders im Zusammenhang mit Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg, ist bei uns in Deutschland seit vielen Jahren im Fokus der Forschung und betrifft neben Kunst und Ethnologika eben auch Archäologica Zum anderen gibt es einen ganz neuen Bereich, der momentan immer mehr in den Fokus rückt und mit eng mit der europäischen Expansion und dem Kolonialismus verknüpft ist, und zwar die archäologischen Grabungskontexte aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde sehr viel international gegraben und die Berliner Museen, die ab 1830 auch institutionell als Verband bestanden, waren an vielen dieser Grabungen beteiligt. In diesen Kontexten können viele Objektegeschichten problematisch sein. Das kann etwa die Grabungsumstände selbst betreffen: Wenn das Königreich Preußen Vereinbarungen mit anderen Staaten traf, muss man heute genau schauen, ob da nicht bereits eine Macht-Asymmetrie herrschte, die die Deutschen zu ihrem Vorteil ausnutzten. Hinzu kommen Fälle, in denen deutsche Archäologen und Grabungsunternehmer bestehende Vereinbarungen umgingen und Kulturgüter heimlich und somit illegal außer Landes schafften – hier liegt ganz klar ein Rechtsbruch vor, den wir aufklären müssen. Im Zuge der neuen, kritischen Auseinandersetzung mit musealen Sammlungen rücken solche Verdachtsmomente zunehmend in den Vordergrund. Die Staatlichen Museen zu Berlin betrifft es insbesondere, weil nicht wenige der Sammlungen infolge von solchen Grabungen überhaupt erst entstanden sind oder substantiell erweitert wurden – eine kritische Aufarbeitung der Sammlungsgeschichte auch in diesem Bereich ist also umso wichtiger, um einem modernen Anspruch an museale Selbstreflektion und einem neuen Umgang mit den Sammlungsbeständen in unseren Museen gerecht zu werden.
Ist das ein spezielles Thema der Staatlichen Museen zu Berlin mit ihren archäologischen Sammlungen oder ist es ein globales Phänomen, dass nun, nachdem der Umgang mit Ethnologika sich in den letzten Jahren stark verändert hat, auch die Archäologica kritisch beleuchtet werden?
CH: Es ist ein globales Thema, aber es betrifft uns bei den Staatlichen Museen zu Berlin besonders, weil wir die größten derartigen Sammlungsbestände in Deutschland haben. Die Staatlichen Museen zu Berlin – präziser gesagt: die damaligen Königlich Preußischen Museen – waren als Einrichtung am stärksten in diese Vorgänge involviert und haben selber Grabungen getätigt. Insofern tragen wir eine besondere Verantwortung und wollen dieser gerecht werden. Generell kann man aber sagen, dass alle archäologischen Sammlungen mit diesem Thema zu tun haben, selbst wenn sie nicht selber direkt an Grabungen beteiligt waren. Immer, wenn irgendwo Grabungen durchgeführt worden sind, muss man davon ausgehen, dass auch illegal Funde aus dem Land ausgeführt wurden. Und das bringt uns zum zweiten großen Thema, dem Kunstmarkt, über den solche Objekte dann von Sammlern und internationalen Museen erworben wurden. Das wurde bis weit ins 20. Jahrhundert hinein kaum geprüft oder reguliert und wir wissen, dass auch unsere Sammlungen im Kunsthandel gekauft haben und Objekte aus privaten Sammlungen in die Museen kamen.
Was hat sich an dem Blick auf Archäologie verändert, so dass wir heute ein anderes Problembewusstsein dafür haben?
CH: Früher hat man vor allem darauf geschaut, welche Pionierarbeit von den Forschenden geleistet wurde. Es wurde eher betont, welche wichtigen Erkenntnisse die Grabungen gebracht hatten, dass bedeutende Objekte und Befunde freigelegt, erforscht und auch für die Nachwelt konserviert wurden. Das ist unbestreitbar eine große Leistung, vielleicht wären ohne die Grabungen auch Teile des menschlichen Kulturerbes mit der Zeit einfach verlorengegangen. In diesem Zusammenhang ging es oft um bedeutende Persönlichkeiten und deren Verdienste für die Wissenschaft. Diese Sichtweise unterschlägt natürlich gern, dass es sich dabei nie um die Leistungen Einzelner gehandelt hat, sondern immer viele Menschen daran beteiligt waren, und auch, dass die Pioniere nicht immer eine reine weiße Weste hatten Aber es ging eben um das Erforschen, Sammeln und Bewahren von Kulturgut, um das Wissen, dass dadurch angehäuft wurde – und dies in einem starken Konkurrenzverhalten unter den westlichen Ländern, das sich in ihrer Kulturpolitik ausdrückte.
Und heute?
CH: Im Zuge der jüngst aufgekommenen, globalen Auseinandersetzung mit kolonialem Erbe werden die alten musealen Sammlungsbestände viel kritischer betrachtet und aufgearbeitet. In diesem Prozess werden unangenehme Fragen gestellt, und es wird dabei auch nicht vor den ehrwürdigen “Vorvätern“ Halt gemacht. Es wird ganz genau geschaut, wo die Grabungskontexte vielleicht Parallelen mit kolonialen Kontexten haben. Und das kann nicht nur aus uns selbst heraus geschehen, wir müssen uns für externe Forschende öffnen, die eine andere Perspektive mitbringen. Es hat in der Vergangenheit immer Forschungskooperationen mit Menschen aus den Herkunftsländern der Objekte gegeben, aber das man sich gemeinsam mit den Provenienzen und Erwerbungsumständen beschäftigt, ist noch sehr neu.
Wenn man die Debatte um Provenienzen von Kulturgütern verfolgt, dann entsteht schnell der Eindruck, dass nahezu alle musealen Sammlungen problembehaftet sind. Das liegt zum Teil auch daran, dass die problematischen Objekte meist im Fokus stehen. Geht es bei den archäologischen Sammlungen auch darum zu zeigen, dass viele Objekte in den Sammlungen unproblematisch sind?
CH: Ja, dieser Eindruck kann entstehen, weil der Fokus auf die Problem-Objekte sehr stark ist. Wir werden auch oft gefragt, ob wir nicht befürchten müssen, dass die Museen irgendwann alle leer sein werden, wenn wir mit unserer Arbeit Erfolg haben. Aber wir als Provenienzforscher:innen, in diesem Fall im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, gehen natürlich nicht davon aus, dass alle Sammlungsbestände problematisch sind. Das deckt sich auch mit unseren Forschungsergebnissen. Aber man vergisst bei der Arbeit eben oft, dass nach außen ein ganz anderer Eindruck vermittelt wird. Von daher ist es auch wichtig zu zeigen, dass ein großer Teil der Bestände ganz legal in die Museen gekommen ist.
CH: Ich finde es oft schwierig, da die richtige Balance zu finden. Zum einen stimmt es, dass ein Großteil der Sammlungsbestände unproblematisch ist, zum anderen finde ich es nicht richtig, diesen Umstand in der Debatte entschuldigend in den Vordergrund zu rücken. Für mich kommt das am Ende unserer Arbeit, nicht am Anfang. Wir müssen uns jetzt erst einmal der Verantwortung stellen, die wir viel zu lange gemieden haben, und müssen unsere Bestände kritisch und gründlich durchleuchten. Dann können wir hoffentlich guten Gewissens sagen, dass der Großteil unproblematisch ist und die Kritik nur bestimmte Sammlungsteile betrifft. Wichtig ist jetzt, dass wir einen offenen Prozess starten und dass wir zeigen: Der Wille, kritisch auf unsere Sammlungen zu schauen, ist da.
Die archäologischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin haben diesen Willen nun in einem gemeinsamen Haltungspapier bekräftigt. Wie kam es dazu und was ist der Inhalt?
CH: Das Haltungspapier ist für uns ein wichtiger Schritt. Wir haben spätestens nach den Erfahrungen der Debatte um das Humboldt Forum und die außereuropäischen Sammlungen gesehen, dass dieses Thema auch die neun archäologischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin betrifft und dass wir proaktiv zu einer gemeinsamen Linie im Umgang damit finden müssen. Das tun wir im Haltungspapier. Der erste Schritt ist es, anzuerkennen, dass es problematische Provenienzen auch in den archäologischen Sammlungsbeständen geben kann, und dass wir deren Aufarbeitung ernst nehmen. Dann gilt es zu definieren, wen das konkret betrifft, was archäologische Sammlungen überhaupt sind und woher sie kommen. Der dritte Teil des Papiers dreht sich um Rechtmäßigkeit und ethische Bewertung von Sammlungen und Objekten und legt fest, dass wir unsere Bestände hinsichtlich der Erwerbungsumstände kritisch aufarbeiten wollen. Das beinhaltet die Bewertung der geltenden Gesetze der damaligen Zeit sowie wirtschaftliche und politische Umstände und auch ethische Gesichtspunkte. Und ein vierter, eigentlich wichtigster Teil des Haltungspapiers ist die Perspektive: Was bedeutet das konkret für uns? Darin bekräftigen wir, dass die Lösungen in Kooperation mit den Herkunftsländern erarbeitet werden sollen, dass wir wirtschaftliche und machtpolitische Ungleichheiten gestern und heute anerkennen und dass wir diese Verantwortung annehmen, jetzt und in der Zukunft. Es enthält also sehr viel Generelles und geht weniger in die inhaltliche Tiefe, was dem Umstand geschuldet ist, dass es eine gemeinsame Erklärung von neun zum Teil sehr unterschiedlichen Sammlungen ist. Aber im Kern geht es darum, jetzt etwas zu vereinbaren, das die Handlungsgrundlage für die Zukunft sein soll.
Geht es bei dem Haltungspapier auch darum, diesmal eine Vorreiterrolle in der antizipierten Debatte einzunehmen, nachdem die Staatlichen Museen zu Berlin bei der Kolonialismusdebatte oft Schwierigkeiten hatten, mit dem Tempo der öffentlichen Diskussion mitzuhalten?
CH: Das Provenienzforschungsteam am Zentralarchiv ist ja noch recht jung, und wir sind sehr spät in die Debatte ums Humboldt Forum und die Ethnologika eingestiegen. Das lag daran, dass es bis dato keine Stellen in dem Bereich gab und es einige Zeit gebraucht hat, die Politik von der Notwendigkeit zu überzeugen. Als wir dazukamen und mit unserer Arbeit begannen, war diesbezüglich eigentlich vieles schon gelaufen. Insofern spielt das natürlich eine Rolle: Als uns bewusst wurde, was für ein Thema das eigentlich bei den archäologischen Sammlungen ist, war klar, dass wir hier endlich die Chance haben die Themen selber zu setzen, proaktiv voranzuschreiten und zu zeigen, dass wir keine Scheu haben, unsere eigenen Sammlungen kritisch zu befragen. Und solche Forschung passiert ja auch in allen Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin seit Jahren, durch interne wie externe Expert:innen. Es ist nur bisher nicht ausreichend gelungen, das systematisch und transparent zu machen, auch, weil es die notwendigen Strukturen dafür noch nicht gab Doch jetzt können wir Themen setzen, und die einzelnen Häuser dabei unterstützen, das gemeinsam anzugehen. Und wir wollen all das nicht isoliert, sondern zusammen mit vielen Partner:innen tun, in Kooperation mit den Herkunftsländern und mit internationalen und regionalen Netzwerken. Das Haltungspapier ist ein erster, wichtiger Schritt hierfür.
Wenn es um Provenienzen geht, steht immer auch die Frage nach Rückgaben im Raum. Gleichzeitig gelten die Objekte in ihren Herkunftsgesellschaften mitunter auch als Kulturbotschafter. Gehört es auch zur Aufgabe der Provenienzforschung, Kompromisse und gangbare Lösungen für den zukünftigen Umgang mit globalem Kulturerbe zu finden?
CH: Das gehört sicher dazu, wobei die Provenienzforscher:innen selbst keine Rückgaben verhandeln. Ganz davon abgesehen glaube ich, dass es ganz wichtig ist, wie man zu diesen Kompromissen gelangt. Wir arbeiten kooperativ mit den Herkunftsländern und wollen einen Prozess, in dem nicht wir die Fragen und Ansätze vorgeben, sondern diese in Zusammenarbeit und mit starker Beteiligung der Partner:innen generiert werden. Und das Argument der Kulturbotschafter ist sicher richtig, ich glaube aber nicht, dass wir ein Recht haben, das festzulegen. Man kann das Argument übrigens auch umdrehen: Warum sollten diese Objekte dann bei uns sein, wo sie nur verhältnismäßig wenige Menschen zu Gesicht bekommen, während es für die meisten unerschwinglich ist, zu uns zu reisen? Wäre es nicht viel sinnvoller, die Objekte dort zu zeigen, wo diese Menschen sind, und wir, die es sich leisten können, reisen dorthin? Darüber hinaus gibt es ja heute auch weitreichende Möglichkeiten, exakte Reproduktionen sämtlicher Objekte herzustellen, so dass sie in jedem Fall auch bei uns zu sehen sein können … aber das ist meine persönliche Ansicht. Als Provenienzforscher:innen vertreten wir jedenfalls die Haltung: Die Herkunftsländer sollten bestimmen, was mit den Objekten geschieht, die ihnen unrechtmäßig genommen wurden.
Das neue Haltungspapier wird also hoffentlich den Rahmen vorgeben, wie die Museen in Zukunft mit den Sammlungsgeschichten umgehen und welche Projekte noch realisiert werden. Was wäre aus Ihrer Perspektive die ideale Entwicklung für die nächsten fünf Jahre?
CH: Wir haben ja bereits ein Pilotprojekt gestartet, das durchaus Modellcharakter hat. Es handelt sich um ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördertes Verbundprojekt der Antikensammlung, des Museums für Islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums unter Leitung des Zentralarchivs in Kooperation mit der Koç Universität in Istanbul mit insgesamt sechs Forscher:innen. Wir werden vergleichend die Umstände von Ausgrabung, Erwerbung und Ausfuhr von Objekten aus den drei Grabungsorten Sam’al, Didyma und Samarra untersuchen und im Zuge des Projektes einen Leitfaden zum Umgang mit archäologischen Provenienzen erarbeiten. Was wir idealerweise brauchen, ist mehr finanziellen Spielraum für derartige Projekte, um Größeres auf die Beine zu stellen. Ich denke, wir sollten unsere Leuchtturmfunktion als große Kultureinrichtung noch viel mehr ausspielen und große internationale Projekte anstoßen, mit anderen Museen und Forschungsnetzwerken.
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Das Thema der Provenienzforschung ist äußerst komplex. Bei allem Verständnis, für unser heutiges Streben nach „Gerechtigkeit“ und „Wiedergutmachung“ wird man die Vergangenheit nie ungeschehen machen. Nicht vergessen werden darf, dass auch Objekte, die seinerzeit ggf. nicht legal oder unter Ausnutzung von Machtpositionen nach Berlin gekommen sind, nur dadurch heute noch existieren, da sie in ihren Ursprungsländern schlichtweg heute nicht mehr erhalten wären (siehe Beispiel Zerstörung durch den IS im Irak oder auch die Fresken der Turfan-Expedition durch Natureinwirkungen). Welch ein Glück, dass diese Weltkunst allen heute in Berlin zur Verfügung steht. Rückgabe jedenfalls kann keine vorzugswürdie Lösung sein – wie das Beispiel der Benin-Bronzen zeigt, die nun voraussichtlich nie wieder in der Geschlossenheit zu sehen sein werden, wie das früher im Völkerkunde Museum in Dahlem möglich war. Übereilt dem vermeintlich Guten folgen – das ist heute oft die Maxime, ohne vernünftige Bedingungen aufzustellen. Schauen wir mal, ob die anderen großen Museen der Welt (wie British Museum oder das Metropolitan) dem deutschen Beispiel folgen, und nun noch Benin-Bronzen restituieren. Am Ende werden die Berliner Museen die einzigen sein, die diese Kunst nach Ablauf der (nur) 10jährigen Leihfrist gar nicht mehr zeigen können. Wie schade und wie unnötig! Wie werden künftige Generationen urteilen, wenn das kulturelle Menschheitserbe durch übereilte Aktionen am Ende allen Menschen entzogen wurde! Leider wird man mit solch kritischer Bewertung gleich in die rechte Ecke gestellt. Aber etwas mehr Bedacht und Ausgewogenheit wäre der Stiftung preußischer Kulturbesitz hier sehr zu raten. Das wünsche ich Ihnen jedenfalls bei Ihren Forschungsprojekten.
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Kommentare
Das Thema der Provenienzforschung ist äußerst komplex. Bei allem Verständnis, für unser heutiges Streben nach „Gerechtigkeit“ und „Wiedergutmachung“ wird man die Vergangenheit nie ungeschehen machen. Nicht vergessen werden darf, dass auch Objekte, die seinerzeit ggf. nicht legal oder unter Ausnutzung von Machtpositionen nach Berlin gekommen sind, nur dadurch heute noch existieren, da sie in ihren Ursprungsländern schlichtweg heute nicht mehr erhalten wären (siehe Beispiel Zerstörung durch den IS im Irak oder auch die Fresken der Turfan-Expedition durch Natureinwirkungen). Welch ein Glück, dass diese Weltkunst allen heute in Berlin zur Verfügung steht. Rückgabe jedenfalls kann keine vorzugswürdie Lösung sein – wie das Beispiel der Benin-Bronzen zeigt, die nun voraussichtlich nie wieder in der Geschlossenheit zu sehen sein werden, wie das früher im Völkerkunde Museum in Dahlem möglich war. Übereilt dem vermeintlich Guten folgen – das ist heute oft die Maxime, ohne vernünftige Bedingungen aufzustellen. Schauen wir mal, ob die anderen großen Museen der Welt (wie British Museum oder das Metropolitan) dem deutschen Beispiel folgen, und nun noch Benin-Bronzen restituieren. Am Ende werden die Berliner Museen die einzigen sein, die diese Kunst nach Ablauf der (nur) 10jährigen Leihfrist gar nicht mehr zeigen können. Wie schade und wie unnötig! Wie werden künftige Generationen urteilen, wenn das kulturelle Menschheitserbe durch übereilte Aktionen am Ende allen Menschen entzogen wurde! Leider wird man mit solch kritischer Bewertung gleich in die rechte Ecke gestellt. Aber etwas mehr Bedacht und Ausgewogenheit wäre der Stiftung preußischer Kulturbesitz hier sehr zu raten. Das wünsche ich Ihnen jedenfalls bei Ihren Forschungsprojekten.