Provenienzen der Antiken:

„Es wird nicht vor den ‚Vorvätern‘ Halt gemacht“

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  • Das Thema der Provenienzforschung ist äußerst komplex. Bei allem Verständnis, für unser heutiges Streben nach „Gerechtigkeit“ und „Wiedergutmachung“ wird man die Vergangenheit nie ungeschehen machen. Nicht vergessen werden darf, dass auch Objekte, die seinerzeit ggf. nicht legal oder unter Ausnutzung von Machtpositionen nach Berlin gekommen sind, nur dadurch heute noch existieren, da sie in ihren Ursprungsländern schlichtweg heute nicht mehr erhalten wären (siehe Beispiel Zerstörung durch den IS im Irak oder auch die Fresken der Turfan-Expedition durch Natureinwirkungen). Welch ein Glück, dass diese Weltkunst allen heute in Berlin zur Verfügung steht. Rückgabe jedenfalls kann keine vorzugswürdie Lösung sein – wie das Beispiel der Benin-Bronzen zeigt, die nun voraussichtlich nie wieder in der Geschlossenheit zu sehen sein werden, wie das früher im Völkerkunde Museum in Dahlem möglich war. Übereilt dem vermeintlich Guten folgen – das ist heute oft die Maxime, ohne vernünftige Bedingungen aufzustellen. Schauen wir mal, ob die anderen großen Museen der Welt (wie British Museum oder das Metropolitan) dem deutschen Beispiel folgen, und nun noch Benin-Bronzen restituieren. Am Ende werden die Berliner Museen die einzigen sein, die diese Kunst nach Ablauf der (nur) 10jährigen Leihfrist gar nicht mehr zeigen können. Wie schade und wie unnötig! Wie werden künftige Generationen urteilen, wenn das kulturelle Menschheitserbe durch übereilte Aktionen am Ende allen Menschen entzogen wurde! Leider wird man mit solch kritischer Bewertung gleich in die rechte Ecke gestellt. Aber etwas mehr Bedacht und Ausgewogenheit wäre der Stiftung preußischer Kulturbesitz hier sehr zu raten. Das wünsche ich Ihnen jedenfalls bei Ihren Forschungsprojekten.

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