Tolle Knolle: Dinner Performance mit Ingwer bei Food Revolution
Das Design-Duo chmara.rosinke sorgte bei einer Dinner Performance anlässlich der Ausstellung Food Revolution 5.0 im Kunstgewerbemuseum für Mobile Gastfreundschaft – und entdeckte eine alte Knolle mit bewegter Geschichte neu.
Text: Neila Kemmer
Eine Knolle mit bewegter Geschichte: Ingwer ist seit Jahrhunderten Bestandteil vieler Küchen und erlebte immer wieder „Höhen und Tiefen“ in seiner Beliebtheit. Durch den Einfluss der asiatischen Küche steht das Gewächs derzeit wieder hoch im Kurs, auch wenn die Schärfe und der eigentümliche Geschmack nicht jedermanns Sache sind. Das Design-Duo chmara.rosinke nahm die Herausforderung dennoch an und hat mit seiner transportablen Küche „Mobile Gastfreundschaft“ aus der Ausstellung Food Revolution 5.0 im Garten des Kunstgewerbemuseums Halt gemacht. Experimentierfreudig kochten die beiden Designerinnen Maciej Chmara und Ania Rosinke ein Vier-Gänge-Menü, das auf Ingwer basiert. So wurde die Knolle stundenlang ausgekocht, um ihm die Schärfe zu nehmen, oder zu Ingwer Frittes frittiert. Den Sud servierten die beiden anschließend als Getränk, denn es ist ihnen wichtig, dass alles verwendet wird.
Den Auftakt des Menüs bildeten mit Birnen und Ingwer gefüllte Pieroggen in Kokossauce, ein süß-salziges Fusiongericht, das die polnische Herkunft der Designerinnen verrät. „In Polen ist Gastfreundschaft ungeheuer wichtig“, erklären sie die im Gespräch über ihr Projekt. „Wir entwickelten die mobile Küche für ein Design-Festival in Österreich, um damit auf der Straße zu kochen und Passanten zu motivieren, sich an einem Tisch zusammenzusetzen und ins Gespräch zu kommen. Wenn man etwas zu essen anbietet, bleiben die Leute länger.“
Der Plan ging auch im Kunstgewerbemuseum auf, wo die Teilnehmer eine interessante Geschmackserfahrung machen konnten und das eine oder andere spannende Gespräch sich entwickelte.
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