Julien Chapuis, Leiter der Skulpturensammlung
Bei den Staatlichen Museen zu Berlin arbeiten täglich hunderte MitarbeiterInnen daran, den Betrieb zu managen und tolle Projekte auf die Beine zu stellen. Hier schauen wir ihnen über die Schulter, auf den Schreibtisch oder unter das Mikroskop. Dieses Mal: Julien Chapuis, Leiter Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst.
Woran arbeiten Sie gerade?
Ich arbeite gerade daran, das Bode-Museum und seine Inhalte für Jugendliche relevant zu machen.
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus?
Sehr unterschiedlich. Es gibt Tage, die fast ausschließlich aus Terminen und Besprechungen bestehen und andere, an denen ich die Gelegenheit habe, nachzudenken und zu schreiben. Ich versuche, jeden Tag – und sei es nur kurz – in die Ausstellungsräume oder Restaurierungswerkstätten zu gehen, um Kunstwerke zu betrachten.
Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Die Möglichkeit, andere für Kunst zu begeistern.
Und was am wenigsten?
Die Zähheit bestimmter administrativer Vorgänge.
Was ist das kurioseste oder aufregendste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Job verbinden?
Als ein muslimisches Mädchen nach einem Projekt im Bode-Museum zur Pazzi-Madonna des Renaissance-Bildhauers Donatello sagte: „Dieses Werk strahlt menschliche Liebe aus. Ich werde es meiner Mutter zeigen, da es die Zuneigung, die wir füreinander haben, eindrucksvoll wiedergibt.“ In diesem Moment dachte ich: „Wir haben etwas richtig gemacht.“
Letzte Frage: Was würden Sie nachts allein im Museum tun?
Ich möchte nicht allein im Museum sein. Ich möchte das Museum mit Leben gefüllt sehen.
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