Ganz innig oder längst verschwunden. Freundschaftlich oder zu einem selbst: Liebe hat viele Facetten. Zum Valentinstag haben wir 10 unterschiedliche Formen der Liebe aus unseren Sammlungen für euch herausgesucht.
1. Die unzertrennbare Liebe
Das erste Mal Händchen halten. Der erste Kuss. Die erste gemeinsame Nacht. Gerade zu Beginn einer Liebe ist alles besonders innig und miteinander verschmolzen. Eines der schönsten Gefühle überhaupt! Edvard Munchs Holzstich “Der Kuss IV” lässt uns genau diese unzertrennbare Liebe spüren: Ein Mann und eine Frau küssen und umarmen sich, eng ineinander verschlungen. Ihre Gesichter sind nicht mehr voneinander abzugrenzen, sie verschwimmen quasi ineinander.
Klar, romantische Liebe ist schön. Mindestens genauso wichtig ist aber die Zuneigung und Liebe unter Freund*innen. Gute Freundschaften können Jahre und Jahrzehnte überdauern. Nicht selten sogar länger als manche Paarbeziehung. In “Abendgesellschaft” hat Adolph Menzel seine Nachbarn, Carl Anton Maercker und dessen Frau, im Kreise der Familie Menzel gemalt. Im Vordergrund mit dem Rücken zu uns sitzt der Maler selbst. Das Ehepaar Maercker gehörte zu den besten Freunden der Menzels.
Egal wie sehr man sich bemüht oder wie verliebt ein Paar am Anfang auch sein mag. Manchmal verschwindet die Liebe leider auch wieder. Manets “Im Wintergarten” zeigt einen Moment im Leben des befreundeten Ehepaares Guillemet, in dem es bereits nicht mehr ganz so rosig zu laufen scheint. Das Bild stellt die Frage: Sind die beiden überhaupt noch eine Einheit? Die Hände der Eheleute berühren sich nicht, ihre Blicke laufen aneinander vorbei und die Gartenbank scheint die beiden geradezu voneinander zu trennen. Hier befindet sich die Liebe wohl eher auf dem Rückzug…
Die gleichgeschlechtliche Liebe ist bereits lange Teil unserer Geschichte: In der Antike gibt es zahlreiche Beispiele von Liebe zwischen zwei Männern. Lesbische Liebe hingegen ist in den meisten Quellen, übrigens bis heute, unterrepräsentiert. Dieses antike Relief zeigt uns ein wenig dieser gleichgeschlechtlichen Liebe: Phaeton, Sohn des Sonnengottes Helios stürzt vom Himmel in den Fluss und stirbt. Links unten erwartet ihn bereits der Flussgott Eriadnos in einer recht eindeutigen Pose. König Kyknos, der Geliebte Phaetons, eilt in Form eines Schwans herbei, um Phaeton zu betrauern. Rechts tauschen drei Nymphen Intimitäten aus. Ganz schön viel los bei Phaeton! Neben der gleichgeschlechtlichen Liebe gibt es selbstverständlich noch unzählige weitere Liebesformen innerhalb der LGBTIQ+ Community. Davon gibt es aber leider kein antikes Relief.
Die größten Liebesgeschichten sind oft die tragischsten. Romeo & Julia in Verona, Jack und Rose auf der Titanic, Madschnun und Laila im sogenannten Orient des 7. Jahrhunderts: manchmal macht Liebe auch verrückt! Der junge Beduine Quais besang einst seine große Liebe Laila. Leider war Lailas Familie ganz und gar nicht überzeugt von dieser Verbindung: Laila wurde mit jemand anderem verheiratet und weggeschickt. Der arme Quais verkraftete das nicht besonders gut, zog sich in die Wüste zurück und lebte zwischen wilden Tieren. Sogar Vögel nisteten in seinen Haaren! Er wurde nun Madschnun, also “Verrückter” in Arabisch, genannt. Welch tragische Liebesgeschichte!
Kaum ein Band ist so eng, wie das zwischen Eltern und Kind. Hier sehen wir den Maler Bernhard Gutmann, mit seinem charakteristischen Bart, wie er ganz innig, liebevoll und etwas unbeholfen vermutlich seine 1911 geborene Tochter Elizabeth in den Armen hält. Das Porträt von Heinrich Eduard Linde-Walther ist aus einer Reihe von Freundschaftsbildern von Malerkollegen Linde-Walthers.
Eine Liebesform, die in jüngeren Generationen nicht mehr allzu oft vorkommen: sehr lange Lieben. Früh verheiratet, gibt es manche Paare die 50, 60 oder sogar 70 Jahre zusammen sind und dabei miteinander die Höhe- und Tiefpunkte ihres Lebens teilen. Und den kleinen und großen Veränderungen, wie hier der Bau der Berliner Mauer, als Team entgegentreten. Eine lange Liebe schweißt zusammen und kann eine Tiefe erreichen, von der die Generation Tinder auch manchmal heimlich träumt.
Eine ganz besonders enge Beziehung haben viele auch zu ihren geliebten Vier- oder Zweibeinern. Ob in Corona-Zeiten oder im 16. Jahrhundert: Hund, Katze, Wellensittich oder Goldfisch haben einen festen Platz in unserem Herzen! Wie in diesem Gemälde von Tizian, das die zweijährige Clarissa Strozzi mit ihrem kleinen Hündchen zeigt während sie es mit einer Brezel füttert.
Polyamore Beziehungsformen klingen zwar nach einem Modethema unserer Zeit, es gibt sie aber schon länger. Ob Liebe zu dritt, zu viert oder in ganz anderen Konstellationen: Polyamorie bedeutet, eine romantische oder körperliche Beziehunge zu mehr als einer Person gleichzeitig zu haben. Ein frühes Beispiel dafür ist die deutsche Philosophin Dorothea von Rodde-Schlözer, die sich während ihrer Ehe in den Schriftsteller Charles Villers verliebte. Sie besprach sich mit beiden Männern und von da an lebten sie in einer gut funktionierenden Dreierbeziehung.
Eine der wichtigsten Formen von Liebe ist Selbstliebe! Wie es so schön in jeder romantischen Komödie heißt: Nur wenn wir uns selbst wertschätzen und lieben, können wir das auch anderen entgegenbringen. Ob das nun der Spontanurlaub ans Meer ist, mal wieder ein gutes Buch zu lesen oder eine entspannte Tasse Tee mit sich selbst. Die Dargestellte hier gönnt sich ein petit déjeuner und blickt dabei versonnen zum Bildrand. Ein Moment nur für sie selbst.
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