Food Revolution:

Food Revolution: Die Zukunft des Fleisches

© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum © Kai von Kotze

Die Schweizer Ereignis-Designerin Andrea Staudacher interessiert sich für Fleisch. Für die Food Revolution 5.0 im Kunstgewerbemuseum schlachtete sie ein Schwein und präparierte die einzelnen Bestandteile in Kunststoff, die unter dem Namen SCHWEIN1738 zu sehen sind.

Beitrag: Neila Kemmer

In der Arbeit SCHWEIN1738 der Schweizer Designerin Andrea Staudacher geht es um einen bewussten Umgang mit Fleisch und auch um eine Suche nach interessanten Alternativen. Insektenküche ist daher für sie in ihrem FutureFoodLab ebenso ein Thema wie In-Vitro-Meat, also im Labor erzeugtes Fleisch. Weil Staudacher dazu eine sehr ambivalente Meinung hat, lud sie die Zukunftsforscherin Anna Kunz und den Philosophen Christian Kobler zu Input-Vorträgen im Museum ein, die ebenso kontrovers wie erhellend waren. Die darauf folgende Verkostung war jedoch nicht allen Gästen geheuer …

Andrea Staudacher erklärt, wie in vitro Fleisch produziert wird. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Andrea Staudacher erklärt, wie in vitro Fleisch produziert wird. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Andrea Staudacher erklärt, wie in vitro Fleisch produziert wird. Mit einer Biopsie werden einem Rind Muskelzellen entnommen, die im Labor vermehrt werden. Diese Art der Fleischproduktion macht es überflüssig, Tiere zu töten. Aber wollen wir im Labor produzierte, also „unnatürliche“ Lebensmittel essen?

Die Trendforscherin Anna Kunz aus Frankfurt a. M. interessiert sich für die Innovation In-vitro-Fleisch als Alternative zum Vegetarismus. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Die Trendforscherin Anna Kunz aus Frankfurt a. M. interessiert sich für die Innovation In-vitro-Fleisch als Alternative zum Vegetarismus. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Die Trendforscherin Anna Kunz aus Frankfurt a. M. interessiert sich für die Innovation In-vitro-Fleisch als Alternative zum Vegetarismus. Sie stellt verschiedene Vorteile von In-vitro-Fleisch vor, aber auch was man damit alles anstellen kann, um es den Menschen spielerisch schmackhaft zu machen.

Fleisch aus dem Labor ist beispielsweise nicht betroffen von Seuchen, wie der Schweinegrippe, es müssen weder Antibiotika gegeben noch massenweise Tiere getötet werden.

Eine Gegenposition zum Laborfleisch nimmt der Philosoph Christian Kobler ein. Er klärt über Fakten auf, wie z. B. dass die Nährlösung, in der die Muskelzellen wachsen aus den Herzen von Kälberföten gewonnen wird. Dies bedeutet, dass In-vitro-Fleisch keineswegs tierleidfrei produziert wird. Im Verhältnis sterben allerdings viel weniger Tiere. Wohin führt uns dieser Fortschritt? Essen wir demnächst auch Menschenfleisch? „In 10–15 Jahren wird In-vitro-Fleisch konkurrenzfähig sein. Produziert wird zunächst Die Tatsache, dass Zum Abschluss stellt er kritisch die Frage: „Sollte Fortschritt nicht besser Rückbesinnung bedeuten?“

Nach diesem aufschlussreichen Input, der viele Fragen aufwirft, kann die Verkostung beginnen. Doch zuvor ist das Publikum sich pro oder contra In-vitro-Fleisch zu äußern. Das Ergebnis ist relativ ausgeglichen. Aber wer sich nun zu probieren traut?

Nach diesem aufschlussreichen Input, der viele Fragen aufwirft, kann die Verkostung beginnen. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Nach diesem aufschlussreichen Input, der viele Fragen aufwirft, kann die Verkostung beginnen. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Eine Gegenposition zum Laborfleisch nimmt der Philosoph Christian Kobler ein. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Eine Gegenposition zum Laborfleisch nimmt der Philosoph Christian Kobler ein. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Andrea Staudacher erklärt, wie in vitro Fleisch produziert wird. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Andrea Staudacher erklärt, wie in vitro Fleisch produziert wird. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Die Trendforscherin Anna Kunz aus Frankfurt a. M. interessiert sich für die Innovation In-vitro-Fleisch als Alternative zum Vegetarismus. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Die Trendforscherin Anna Kunz aus Frankfurt a. M. interessiert sich für die Innovation In-vitro-Fleisch als Alternative zum Vegetarismus. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Fleisch aus dem Labor ist beispielsweise nicht betroffen von Seuchen, wie der Schweinegrippe, es müssen weder Antibiotika gegeben noch massenweise Tiere getötet werden. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum
Fleisch aus dem Labor ist beispielsweise nicht betroffen von Seuchen, wie der Schweinegrippe, es müssen weder Antibiotika gegeben noch massenweise Tiere getötet werden. © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum

Die Ausstellung „Food Revolution 5.0“ im Kunstgewerbemuseum läuft noch bis 30.9.2018.
Die Performance fand im Rahmen des ersten der vier Design Talks statt, die die Ausstellung begleiten.

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