Bis heute gelten die Ausstellungen, die der erste
Medienkünstler László Moholy-Nagy nach seinem Umzug vom Bauhaus Dessau
nach Berlin gestaltete, als Meilensteine der Szenografie. In Berlin
wurde er in den Jahren 1928-29 vor allem mit seinen Bühnenbildern
bekannt, in denen er die Bühne in ein kinetisch-mechanisches Raumgerüst
aus Typografie, Film und Fotografie verwandelte.
Im
Rahmen der Bauhauswoche Berlin wurde Moholy-Nagys bislang kaum
bekannter Ausstellungsraum “Wohin geht die typografische Entwicklung?”
von 1929 als Rekonstruktion erneut gezeigt. Dieser Raum wurde erstmals
im Berliner Gropius-Bau eingerichtet, als didaktischer Vorraum der von
der Kunstbibliothek organisierten Ausstellung “Neue Typografie”.
Moholy-Nagy gestaltete dafür 78 Schautafeln zur Geschichte der
Typografie und zu ihrer Zukunft im Zeitalter der Fotografie. Er
verwendete für die Schautafeln sowohl Fotografien seines mit
Schreibmaschine geschriebenen Manifestes und Fotografien von Büchern der
künstlerischen Avantgarde als auch viele originale Werbedrucksachen aus
seiner Zeit am Bauhaus in Weimar und Dessau. Schließlich zeigte er auch
typografische Fundstücke, vor allem aus amerikanischen Illustrierten
und Zeitungen. Diese Rekonstruktion wird ergänzt durch eine Auswahl von
Plakaten, Buchumschlägen und Werbedrucksachen, die in der Ausstellung
Neue Typografie 1929 zu sehen waren. Hier zeigen wir Ansichten aus der
Schau, die vom 29.8. bis 15.9.2019 in der Kunstbibliothek lief.
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