Vertrauensvoller Austausch: Museumskonferenz in Dakar
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Bei einer Museumskonferenz in Dakar, Senegal, kamen Museumsdirektor*innen aus 38 Ländern zusammen, um Kooperationen zwischen Museen in Afrika und Europa zu vereinbaren. Lars-Christian Koch, Direktor der außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, war vor Ort.
Welche neuen Erkenntnisse und Ideen bringen Sie von der Konferenz in Dakar mit?
Lars-Christian Koch: Für unsere afrikanischen Partnerinstitutionen stand in nahezu allen Fällen der Wunsch nach Kooperationen, vor allem langfristigen kollaborativen Projekten, im Vordergrund. In unseren sehr intensiven Workshops wurden drei zentrale Bereiche diskutiert, Collections, Capacity Building und Exhibitions. Hier wurde sehr offen und vertrauensvoll mit einander geredet, was auch daran lag, dass durch die Organisation im Organisationskommitte und vor Ort in Dakar sowie durch die Workshop-Struktur kein „europäisches“ Übergewicht entstand.
Bedeutend finde ich, dass in Bezug auf Netzwerkstrukturen nicht das Bild „Afrika-Europa“ im Fokus war, sondern in ausgewogener Weise über innerafrikanische Netzwerke wie auch afrikanisch-europäische Netzwerke diskutiert wurde, wobei deutlich die Schwierigkeiten im Rahmen dieser Netzwerke angesprochen wurde.
Die für uns wichtigen Themen wie Kolonialismus, Restitutionen etc. wurden selbstverständlich diskutiert, aber immer eingebettet in kollaborative Formate.
Welche Vorteile bietet das geplante internationale Museumsnetzwerk, für das EM, aber auch für die Museen in Herkunftsgesellschaften?
Lars-Christian Koch: Wir müssen solch ein Netzwerk afrika- und europaweit denken, wobei die zentralen Aktivitäten in Afrika stattfinden sollten. Im Rahmen der drei genannten Diskussionsbereiche aus dem Workshop in Dakar sollten gemeinsame Standards entwickelt werden, die Kooperationen und kollaboratives Arbeiten an allen Punkten des Netzwerks vereinfachen und damit produktiver machen. Das hätte dann deutliche Auswirkungen auf die Arbeit in den Depots in Dahlem und den Ausstellungen im Humboldt Forum.
Gibt es in Ihrem Haus bereits konkrete Schritte auf dem Weg zu einem solchen Netzwerk?
Lars-Christian Koch: Im Rahmen des Projekts „Kollaboratives Museum“ im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst führen wir unsere bereits vorhandenen vielfältigen Kooperationen und Projekte weiter und schaffen Rahmenbedingungen, um mit verstärkten Residency Programmen unsere Sammlungen kollaborativ mit unseren PartnerInnen aufarbeiten zu können, Provenienzfroschung zu betreiben, Capacity-Building in unterschiedlichen Bereichen voranzubringen und Ausstellungen zu konzipieren. Das sind erste Vorbereitungen, sollte ein Netzwerk mit unseren afrikanischen Partnerinstitutionen entstehen, wird das neue Strukturen erfordern, die europaweit zu organisieren wären und natürlich auch einen noch zu bemessenen Personalbedarf haben.
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