Maarten van Heemskerck: Ein visueller Wissensspeicher ohnegleichen
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Ein Niederländischer Pionier in Italien: Die Ausstellung „Faszination Rom“ am Kulturforum verfolgt den Weg und das Schaffen des Renaissancekünstlers Maarten van Heemskerck in der Stadt.
Text: Eva Eckstein
Im Frühjahr 1532 machte sich Maarten van Heemskerck auf den Weg nach Süden – sein Ziel war die „Ewige Stadt“ Rom. Der niederländische Renaissancekünstler war damit einer der Ersten, der eine Künstlerreise nach Italien unternahm, wie sie später für viele Maler, Bildhauer und Architekten üblich werden sollte. Van Heemskerck verbrachte die nächsten fünf Jahre in Rom und schuf dort einen unvergleichlichen Schatz an Zeichnungen. Dieses einzigartige Konvolut von über 170 Zeichnungen ist nun, 450 Jahre nach dem Tod des Künstlers, erstmals vollständig im Kulturforum zu sehen.
Am 25. April 2024 wurde die Ausstellung „Faszination Rom – Maarten van Heemskerck zeichnet die Stadt“ mit zahlreichen Gästen feierlich eröffnet. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sprach in seiner Rede von einem „visuellen Wissensspeicher ohnegleichen“, den der Niederländer mit seinen zeitgenössischen Zeichnungen von Bauwerken hinterlassen habe. Mit großer Sorgfalt hielt van Heemskerck die römische Topographie in herausragender Qualität bildlich fest, kurz bevor mit der Ära des Papstes Paul III. Farnese eine Epoche städtebaulicher Veränderungen begann. Wie ein Chronist der Antike zeichnete er das damals noch unwegsame Forum Romanum, die angrenzenden majestätischen Kaiserforen und Thermenanlagen, das Kolosseum und die Monumente auf dem Palatin und dem Quirinal. Zudem zeigen die Zeichnungen weltberühmte antike Skulpturen wie den Laokoon, den Torso und den Apollo von Belvedere oft aus ungewöhnlichen, überraschenden Perspektiven.
Die nur 13,5 x 21 cm großen Blätter mit Muskelstudien von Statuen, Pferden, Ruinen und Stadtpanoramen sind in einem Rondell so gehängt, dass für die Gäste der Ausstellung beide Seiten sichtbar sind. Die Schau im Kulturforum präsentiert nicht nur diese virtuosen Zeichnungen, sondern auch Gemälde, Druckgrafiken, Bücher und Gipsabgüsse, die das umfangreiche Œuvre des Künstlers ergänzen. Zahlreiche Leihgaben aus verschiedenen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sowie aus namhaften Museen wie dem Rijksmuseum in Amsterdam und dem Louvre in Paris bereichern die Ausstellung.
Unerschöpfliche Inspirationsquelle für spätere Generationen
Als van Heemskerck nach fünf Jahren in die Niederlande zurückkehrte, brachte er nicht nur ein reiches Repertoire an Motiven mit, sondern auch eine unerschöpfliche Quelle an Inspiration für spätere Generationen von Künstlern. Seine Zeichnungen wurden nach seinem Tod weitergereicht, beeinflussten Künstler und Sammler gleichermaßen und prägen bis heute unsere Vorstellung von der Ewigen Stadt.
Anlässlich der Ausstellung entstand eine Dokumentation über den Künstler. Der Dokumentarfilm „Sehnsucht nach Rom. Auf den Spuren von Maarten van Heemskerck“ steht bis zum 10. Juni 2024 in der ARTE-Mediathek zur Verfügung. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm mit einer Vortragsreihe begleitet die Ausstellung ebenso wie eine Rallye für Kinder und Workshops für Familien.
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