Skizzenbücher und Baufreimachungen: Jahresrückblick 2024
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2024 war ein Jahr voller Wendungen und großer Ereignisse. Wir haben für euch die Highlights aus den Museen zusammengetragen.
Von Metropolis bis Hollywood: Filmplakate in der Kunstbibliothek
Das Jahr begann cineastisch: Im Januar sprachen die Kuratorinnen Christina Thomson und Christina Dembny im Interview über die Ausstellung „Großes Kino“, die Filmplakate aller Zeiten präsentierte. Ein spannender Blick in die beachtliche Sammlung der Kunstbibliothek, von Raritäten wie dem zwei mal drei Meter großen Metropolis-Plakat bis zu zeitgenössischen internationalen Filmpostern.
Im Februar begrüßten die Museen Sibylle Hoiman als neue Direktorin des Kunstgewerbemuseums. Im Interview erzählte die Kunsthistorikerin, welche Visionen sie für das Museum mitgebracht hatte und warum Design für sie mehr beinhaltet als die Gestaltung einer Kaffeetasse.
Bereits im Februar wurde der Grundstein für das berlin modern am Kulturforum gelegt. Neben der Neuen Nationalgalerie sollen auch die Kunstbibliothek und das Kupferstichkabinett mit Teilen ihrer Sammlung das neue Museum bespielen. Welche inhaltlichen Pläne es dafür gibt und warum das berlin modern eine logische Fortführung der bewegten Geschichte des Tiergartenviertels ist, erzählten uns Dagmar Korbacher, Direktorin des Kupferstichkabinetts, und Moritz Wullen, Direktor der Kunstbibliothek, im März.
Das Pergamonmuseum wird saniert – eine Gelegenheit für die Mitarbeiter:innen in den Sammlungen, eine Bestandsaufnahme zu machen, Objekte zu restaurieren und Pläne für die zukünftigen Präsentationen zu schmieden. Im April verabschiedete sich das Vorderasiatische Museum, zu dessen berühmtesten Exponaten u.a. das Ischtar-Tor und die babylonische Prozessionsstraße zählen, in die sanierungsbedingte Schließzeit.
Mit der bisher besucherstärksten Ausstellung ehrte die Alte Nationalgalerie in diesem Jahr einen der berühmtesten deutschen Künstler: Caspar David Friedrich. Anlässlich seines 250. Geburtstages wurden erstmals in einer großen Ausstellung über 60 Gemälde und 50 Zeichnungen, darunter der berühmte „Mönch am Meer“, gezeigt. Zeitgleich gelang den Museen der Ankauf eines seltenen Skizzenbuchs des Künstlers. Unsere Autorin Irene Bazinger war vor Ort.
Im Mai folgte ein Meilenstein in der Sanierung des Pergamonmuseums: Die Baufreimachung des Südflügels ging in die heiße Phase ein. Damit die Sanierungsarbeiten dort beginnen konnten, mussten Großobjekte aus Antikensammlung, Vorderasiatischem Museum und Museum für Islamische Kunst beräumt werden. Während eines Baustellenbesuchs erklärten die Kollegen Moritz Taschner und Helen Gries, was gerade geschah.
Eine Daueraufgabe in den Museen ist die Provenienzforschung: Woher stammt ein Objekt, was ist seine Geschichte? Im Juni erzählte die Textilrestauratorin Anna Beselin vom Museum für Islamische Kunst die Geschichte einer eine persischen Seidenwirkerei aus dem 16. Jahrhundert. Sie stammte aus der Sammlung Alfred Cassirers und kam auf verschlungenen Wegen in die Sammlung des Museums.
Im Juli gelang den Museen eine Sensations-Erwerbung: Ein bisher kaum bekanntes Skizzenbuch Caspar David Friedrichs konnte im Schulterschluss mit der Klassik Stiftung Weimar und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ermöglicht durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung der Länder und weitere Förderer, auf einer Auktion erworben werden. Im Interview erzählen Dagmar Korbacher und Anna Pfäfflin aus dem Kupferstichkabinett, was das „Karlsruher Skizzenbuch“ so besonders macht.
Die Kolonnaden Bar ist inzwischen eine feste Adresse in der Berliner Eventlandschaft. Zum dritten Mal lud sie dieses Jahr zwischen Juli und August zu Musik, Talks und Drinks auf die Museumsinsel. Eines der Themen: Flaneure als Charaktere der Großstadt.
Wie sieht der Maschineraum der SPK aus und wie funktioniert die größte Kultureinrichtung in Deutschland hinter den Kulissen? Mit einem partizipativen und innovativen Projekt laden die Beteiligten des Forschungscampus Dahlem seit September im „Denkraum Dahlem“ alle ein, Einblicke in die Stiftung und ihre Einrichtungen zu erlangen und gemeinsam an einer Zukunftsvision zu arbeiten.
Ein weiterer Neuzugang für die Museen: Antje Scherner übernahm im August das Bode-Museum. Im Oktober erzählte sie uns in einem ersten Interview, welche Pläne sie für das Museum hat und warum Praxis für sie mindestens genauso wichtig ist wie Theorie.
Im Interview mit der Autorin Irene Bazinger erklärt Bernhard Weisser, Direktor des Münzkabinetts, welchen Wert Münzen für die Wissenschaft haben und was es mit der aktuellen Ausstellung „Lange Finger – falsche Münzen“ auf sich hat.
Zum Jahresende verabschiedete sich ein Kollege aus den Museen, der die Alte Nationalgalerie lange Zeit geprägt hat: Direktor Ralph Gleis geht nach Wien an die Albertina und hinterlässt ein Erbe, das von Erfolgen und stetigem Wachstum geprägt ist. Wir trafen ihn zum Abschiedsinterview, kurz bevor seine Nachfolgerin Anette Hüsch im Januar das Haus übernimmt.
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